Fashion: Das steckt hinter dem Cosplay-Trend
Seit einigen Jahren ist ostasiatische Popkultur im Westen total angesagt. Vor allem japanische Animes und Mangas haben auch die Mode inspiriert.
Das Wichtigste in Kürze
- Der globale Markt für Mangas und Anime wächst rasant.
- In der Schweiz haben die Verkäufe 2021 verdoppelt.
Vor zehn Jahren noch eine Nische für Nerds, heute längst im Mainstream angekommen. Kaum ein Segment hat sich so rasant entwickelt wie die japanische Popkultur rund um Manga und Anime. Da kann höchstens noch der Nachbar Südkorea mit K-Pop und K-Dramen mithalten.
Was sind Manga und Anime eigentlich?
Als Manga werden in Japan Comic-Bücher bezeichnet, die in Form von oft sehr langen Serien erscheinen. Erfolgreiche Manga werden dann auch meist zu Animationsserien verarbeitet, die Anime genannt werden.
Beide zeichnen sich durch die für sie typische Darstellungsform mit überdimensionierten Augen und kunterbunten Haaren aus. Selbst übersetzte Manga werden hierzulande wie in Japan üblich von hinten nach vorne gelesen.
Vor allem das Internet hat die Beliebtheit von Manga und Anime befördert: Fans können über spezielle Streamingportale wie Crunchyroll auf eine riesige Auswahl an Serien und Filmen zugreifen. Allerdings hat die rasant wachsende Beliebtheit dazu geführt, dass immer mehr Manga in deutscher Übersetzung in die heimischen Buchläden kommt.
Manga und Anima auch in der Schweiz immer beliebter
Auch Schweizerinnen und Schweizer sind auf den Geschmack gekommen. Wie eine Auswertung von GfK Entertainment ermittelte, haben sich die Umsätze im Comicbuch-Segment 2021 mehr als verdoppelt. Treibende Kraft waren japanische Manga und koreanische Manhwa.
Das Wachstum hielt auch in den kommenden Jahren an und soll laut Global Manga Market global weiter steigen. Hoffnungsträger der Branche sind unter anderem Übersetzungen in weitere Sprachen und der digitale Markt: Fans wollen und sollen Manga in Zukunft immer häufiger auf digitalem Weg als Webcomics und E-Books konsumieren.
Fashion: Cosplay und Merchandise
Zu steigenden Umsätzen trägt auch das immer umfangreichere Angebot an Merchandise bei. Von einfachen T-Shirts und Kaffeebechern bis zu sagenhaft teuren dreidimensionalen Figuren. Ein Subgenre ist die sogenannte Kawaii Merchandise. Kawaii ist ein japanisches Wort für «niedlich» und beschreibt zuckersüsse Plüschfiguren, Schreibwaren in Pastellfarben und mehr.
Ebenfalls stark im Kommen sind Cosplay-Outfits, Perücken und Accessoires, die mittlerweile den Weg in die reguläre Fashion gefunden haben. Das beste Beispiel sind Wintermützen und Haarreifen mit süssen Katzenohren und Beanies mit niedlichen Gesichtern
Was ist Cosplay nun wieder?
Cosplay ist eine verkürzte Form von Costume Play, also nichts anderes als Kostümierung. In diesem Fall ist damit die Kostümierung als Figur aus der Popkultur gemeint. Neben unzähligen Manga-Cosplays gibt es auch Superhelden-Cosplays und Gaming-Cosplays. Fans erstellen in liebevoller, detailreicher Arbeit Kostüme, um selbst in die Rollen ihrer Lieblingsfiguren zu schlüpfen.
Präsentiert wurden diese Cosplays zunächst nur auf Fan Conventions unter Gleichgesinnten. Dabei werden auch meist die schönsten und fantasievollsten Kostüme ausgezeichnet.
Im Mutterland Japan gibt es längst Cosplay-Restaurants, in denen als Dienstmädchen (Maids) verkleidete Frauen ein männliches Publikum bedienen. Das Gegenstück für Damen sind Butler Cafés, in denen sie von entsprechend verkleideten Männer bedient werden.
Cosplay in der Fashion
Der weltweite Erfolg von Manga und Anime hat dazu geführt, dass immer mehr Designer Cosplay-Elemente in ihre Mode einfliessen lassen. Dazu gehören Kleider in japanischen Schnitten und die typisch japanische Schulmädchen-Kombination aus Minirock und langen Strümpfen. Auch die Matrosenkleidchen der beliebten Reihe Sailor Moon sind im Alltag angekommen.
Komplettiert wird der Look dann von Perücken oder – für Modemutige – ungewöhnlich gefärbten Haaren. Diese dürfen dann gerne zartrosa schimmern oder blau leuchten und mit japanischen Accessoires verziert sein: Hauptsache Fashion und Kawaii, also niedlich.