Freizeit: So gelingt Ihnen überall Small Talk
Small Talk ist für manche ein Vergnügen, für andere lästige Pflicht – beruflich und in der Freizeit. So gelingt Ihnen das «kleine Gespräch».
Das Wichtigste in Kürze
- Schweizerinnen und Schweizer tun sich schwer mit Small Talk.
- Das beliebteste Gesprächsthema ist das Wetter.
Geht es nach den in den Schweiz lebenden Expats, sind die Einheimischen ein eher verschlossenes Volk. Einer Umfrage des SRF zufolge hält jeder fünfte Expat die Schweizer Bevölkerung für unfreundlich. Mehr als die Hälfte tut sich schwer, neue Freundschaften zu schliessen.
Tatsächlich sagen auch viele Schweizerinnen und Schweizer von sich, dass sie sich mit Small Talk schwertun. Sie empfinden es als oberflächliches Geplauder, das ohnehin nirgendwohin führt. Dabei wird oft übersehen, dass erst das kleine Gespräch zu grösseren, also intensiveren Gesprächen, führen kann.
Small Talk in der Freizeit: So gelingt es
Viele fühlen sich mit Small Talk überfordert. Vor allem deswegen, weil sie innerlich auf der Suche nach einer schlauen Bemerkung oder einem Witz sind. Dabei ist dies gar nicht nötig.
In der Schlange vor dem Skilift oder dem Café reicht schon eine belanglose Bemerkung über das Wetter. Dazu hat schliesslich jeder eine Meinung. Mal ist es zu kalt, mal zu warm und oft genug eindeutig zu nass.
Überhaupt eignet sich der Themenkomplex Freizeit, Sport und Hobby gut als Eisbrecher. Wer ohnehin schon gemeinsam am Skilift steht, weiss, dass er mit dem Umstehenden ein Hobby teilt. Hier lässt sich schnell eine Bemerkung zu den besten Pisten im Skigebiet machen oder nach Tipps fragen.
Beim Thema Reisen in der Freizeit ist dagegen Fingerspitzengefühl gefragt: Auf dem Campingplatz am Gardasee über die schönsten Ziele in Italien plaudern? Kein Problem.
Auch hier sind Geheimtipps zu unbekannteren Orten, Campingplätzen und Restaurants hochwillkommen. Beim Dorffest daheim über die bevorstehende Reise auf die Malediven plaudern wollen? Das kann schnell als grossspurig ausgelegt werden.
Vorsicht Tabuthemen
Einige Themen haben beim Small Talk nichts zu suchen. Dazu gehören einerseits absolute Reizthemen wie Politik und Religion. Schliesslich wissen Sie nicht, wie die fremde Person über diese Themen denkt. Die falsche Aussage führt hier schnell zu einem hitzigen Streit, der einen negativen Beigeschmack hinterlässt.
Auch Tod und Krankheit sind keine Themen für eine erste Unterhaltung. Eine Ausnahme stellen deutlich sichtbare Verletzungen dar. Tauchen Sie mit einem Gipsarm zum Fest auf, werden Sie neugierige Blicke ernten. Hoffentlich haben Sie dann eine gute Anekdote, wie es zu diesem Gipsarm gekommen ist.
Fragen als Eisbrecher vorbereiten
Bei Unternehmungen in der Freizeit ergibt sich Small Talk häufig aus der Situation heraus. Ist die Bahn zehn Minuten zu spät, finden Fremde auf dem Bahnsteig blitzschnell beim Schimpfen zusammen. Treffen sich durchnässte Wanderer in der Schutzhütte, bietet das wechselhafte Wetter ordentlich Futter für Gespräche.
Als viel schwieriger empfinden viele den Small Talk in sozialen Situationen wie Festen und Feiern. Sind Sie zu einem Geburtstag eingeladen, wo Sie ausser dem Gastgeber kaum jemanden kennen? Legen Sie sich vorab einige Fragen zurecht.
Der Klassiker ist die Frage danach, woher die andere Person den Gastgeber oder die Gastgeberin kennt. Auch Fragen zum Lokal oder zum Ort dienen als Eisbrecher.
Noch besser: Eröffnen Sie Small Talk mit einem Kompliment. Mit einem Satz wie «Das ist aber ein schönes Kleid, darf ich fragen, wo Sie das herhaben?» machen Sie die Empfängerin sofort glücklich. Und schon kommt ein Gespräch über Mode zustande.