Informationskompetenz: Falsche Flagge als Täuschungsmanöver
Falsche Flagge bezeichnet ein Täuschungsmanöver und stammt aus der Seefahrt. Heute dienen falsche Flagge Operationen der Schwächung der Informationskompetenz.
Das Wichtigste in Kürze
- Operationen unter falscher Flagge werden von gezielter Desinformation begleitet.
- Nicht nur Staaten, auch andere Akteure setzen die Taktik der falschen Flagge ein.
- Beispiel: «Swiss Policy Research» als Instrument der Desinformation unter falscher Flagge.
Operationen unter falscher Flagge («false flag operations») werden meist durch das Militär oder eines Geheimdienstes ausgeführt. Sie dienen der Verschleierung der Identität sowie der Absichten des tatsächlichen Urhebers. Die Aktion wird also zum Schein aktiv dem jeweiligen Gegner oder einem unbeteiligten Dritten zugeschrieben. Dies kann eine Einzelperson, eine Organisation, eine religiöse oder Volksgruppe oder auch ein Staat sein.
Ziele von Operationen unter falscher Flagge
Der tatsächliche Akteur handelt dabei also «unter einer falschen Flagge», was typischerweise vom gezielten Einsatz von Desinformation begleitet wird. Zum Schutz vor der Entdeckung des wahren Urhebers unterliegt die Operation strengster Geheimhaltung. Informationskompetenz ist ein zentrales Element, um solche Operationen erkennen zu können, solange sie nicht aufgedeckt werden.
Bekannt gewordene Operationen hatten die gezielte Rufschädigung, die Inszenierung terroristischer Aktivitäten und die Erschaffung von Kriegsgründen zum Ziel (Kriegsanlasslüge). Derartige Aktionen werden so angelegt, dass der betreffende Akteur glaubhaft abstreiten kann, etwas damit zu tun zu haben. Dieses Konzept wurde als «Plausible Deniability» (Glaubhafte Abstreitbarkeit) in den 1950er Jahren für Aktionen der CIA entwickelt.
Operationen unter falscher Flagge zu Desinformationszwecken
Als Urheber müssen jedoch nicht immer nur Geheimdienste oder Regierungen dahinterstehen. Die Technik ist weit verbreitet.
Um eine solche Operation handelt es sich zum Beispiel bei der «Great Barrington Declaration». Diese richtete während der Covid-Pandemie erheblichen Schaden an. Sie vermittelte den Eindruck, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Pandemie von einer grossen Zahl an Fachleuten angezweifelt würden.
Dabei waren die Unterzeichner der Deklaration zwar durchaus Akademiker und Forscher, aber eben keine Experten auf dem Gebiet Covid-19. Sie operierten unter falscher Flagge. Das Ziel war, Zweifel am wissenschaftlichen Konsens zu streuen.
Eine verbreitete Variante ist das Gründen von vermeintlichen NGOs, die nur scheinbar die Zivilgesellschaft vertreten. In Wirklichkeit werden sie durch Konzerne oder andere Akteure im Hintergrund finanziert, um deren Interessen in der Öffentlichkeit zu vertreten. Gleiches gilt für nur scheinbar unabhängige Think Tanks.
Swiss Policy Research: Täuschung unter falscher Flagge
Ein bemerkenswertes Beispiel für eine Operation unter falscher Flagge ist die Seite «Swiss Policy Research (SPR)». Sie behauptet von sich, «ein unabhängiges Forschungs- und Informationsprojekt zu geopolitischer Propaganda in Schweizer und internationalen Medien» zu sein. In Tat und Wahrheit verbreitet sie jede nur erdenkliche Falschinformation zu den Themen Covid, Impfung, Klimawandel, Ukraine und 5G.
Niemand weiss, wer hinter der Seite steht und die Mittel hat, sie professionell zu betreiben. Sie wird oft zitiert und hat sehr viele Besucher aus den USA, Grossbritannien und Deutschland. Entsprechend liegt die Vermutung nahe, dass es sich um ein Instrument einer umfassenderen Desinformationskampagne handelt. Sie hat zum Ziel, die Informationskompetenz zu beeinträchtigen.
Informationskompetenz stärken
Abschliessend lässt sich festhalten, dass Operationen unter falscher Flagge ein vielschichtiges und oft undurchsichtiges Phänomen sind. Ihr Hauptziel besteht darin, die wahre Identität und Absichten der Urheber zu verschleiern und gleichzeitig gezielt Desinformation zu streuen. In einer Zeit, in der Information von entscheidender Bedeutung ist, ist es unerlässlich, kritisch zu denken. Quellen sollten gründlich geprüft werden, um die Informationskompetenz zu schützen und zu stärken.