Informationskompetenz: So funktioniert selektives Zitieren

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Bern,

Selektives Zitieren ist eine Desinformationsstrategie, die auf eine gezielte und manipulative Auswahl von Informationen setzt.

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Informationskompetenz kann helfen, Manipulationstechniken und Desinformationsstrategien besser zu erkennen. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Selektives Zitieren beinhaltet die gezielte und manipulative Auswahl von Informationen.
  • Widersprechende oder kontextualisierende Fakten werden bewusst ausgeblendet.
  • Informationskompetenz hilft, selektives Zitieren zu erkennen.

Die Methode des selektiven Zitierens beinhaltet das gezielte Auswählen von Informationen. Damit wird eine bestimmte Sichtweise gestützt, während widersprechende oder kontextualisierende Fakten bewusst ausgelassen werden.

Dies fördert eine irreführende oder verzerrte Darstellung der Quelle. Damit wird nicht nur die ursprüngliche Bedeutung verfälscht, sondern auch die Glaubwürdigkeit des zitierten Materials untergraben. Informationskompetenz hilft, diese Taktik zu erkennen.

Absicht hinter der Methode

Ziel des selektiven Zitierens ist es, die Wahrnehmung der Leser dahingehend zu beeinflussen, dass diese die Argumente des Zitierenden übernimmt. Indem nur bestimmte Teile einer Quelle präsentiert werden, können Argumente künstlich gestärkt oder Gegner diskreditiert werden.

Das selektive Zitieren geschieht dabei oft ohne das Wissen des Publikums, dass wichtige Informationen weggelassen werden. Erst recht nicht wird darauf verwiesen, dass diese weggelassenen Informationen ein ganz anderes Licht auf die zitierte Information werfen könnten.

Einsatzgebiete

Ein häufiges Einsatzgebiet für selektives Zitieren ist die politische Arena. Politiker und Medien können diese Technik nutzen, um komplexe Themen zu vereinfachen oder die Positionen ihrer Gegner zu diskreditieren.

Ein klassisches Beispiel für selektives Zitieren findet sich in der wissenschaftlichen Literatur. Dabei werden Forschungsergebnisse aus dem Zusammenhang gerissen oder nur teilweise zitiert, um bestimmte Schlussfolgerungen zu unterstützen.

Die «Methode Ganser»

Für Michael Butter, Professor an der Universität Tübingen, ist das selektive Zitieren ein zentrales Element bei Daniele Ganser: Er stellt Suggestivfragen, reisst Zitate und Bildquellen aus dem Zusammenhang und verschweigt alles, was nicht zu seinen Argumenten passt.

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Die «Methode Ganser»: Daniele Ganser greift gerne auf die Desinformationstaktik des selektiven Zitierens zurück». - zVg

Die «Methode Ganser», wie Michael Butter sie nennt, wird als eine Form der Argumentation beschrieben, die über das einfache Stellen von Fragen hinausgeht und implizit ein Verschwörungsnarrativ aufbaut. Gansers Argumentation ist weder wissenschaftlich noch offen, sondern hochgradig manipulativ.

Weitere Techniken des selektiven Zitierens

Die Methoden des selektiven Zitierens sind weit verbreitet. Eine häufig verwendete Methode ist die Rosinenpickerei, also der selektiven Auswahl von Argumenten, die die eigene Position unterstützen.

Die einfachste Form ist die Methode der Anekdote. Dabei werden persönliche Erfahrungen anstelle von soliden Argumenten angeführt.

Ruht man sich auf einem einzigen Argument aus, spricht man von einer Faultier-Induktion. Das bedeutet, dass weitere relevante Beweise ignoriert werden, sobald eine Schlussfolgerung passt.

Peer-Review und Preprint-Server

Journalisten und Wissenschaftler tragen eine besondere Verantwortung, Zitate fair und im Kontext zu verwenden. Ethische Richtlinien und sogenannte «Peer-Review-Prozesse» können dazu beitragen, selektives Zitieren in seriösen Publikationen zu minimieren.

In der Pandemie haben sogenannte Preprint-Server an Bedeutung gewonnen. Diese publizieren wissenschaftliche Arbeiten vor dem Begutachtungsprozess. Zwar überwiegt der Nutzen die Risiken. Insbesondere aber kann durch das selektive Zitieren von unrichtigen, noch nicht einer Begutachtung unterzogener Informationen Desinformation betrieben werden.

Strategien gegen das selektive Zitieren

Um sich vor den Auswirkungen des selektiven Zitierens zu schützen, ist es wichtig, das kritische Denken sowie die Informationskompetenz zu fördern. Leser sollten ermutigt werden, über den zitierten Ausschnitt hinauszuschauen und den breiteren Kontext zu berücksichtigen.

Letztendlich erfordert die Bekämpfung ein kollektives Bewusstsein für die Technik des selektiven Zitierens. Zudem ist eine aktive Bemühung um vollständige und ausgewogene Informationsvermittlung zentral. Nur so kann eine fundierte öffentliche Debatte und ein akkurates Verständnis komplexer Themen gewährleistet werden.

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Kommentare

User #6182 (nicht angemeldet)

Daniele Ganser sagt: Ich habe zwei Kinder, der Frieden ist das wichtigste. Er lebt aber nicht vegan und lässt Tiere abstechen. Absurd oder? Wer für Frieden ist müsste für ALLE fühlenden Lebewesen sein. Oder: Was ist der ethisch relevante Eigenschaftsunterschied weshalb Tiere gequält werden dürfen aber Menschen nicht?

User #4913 (nicht angemeldet)

Mega lustig wie die KI die lobenden aber eigentlich ironisch gemeinten Kommentare stehen lässt. Hehe.

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