Innovation, Kunst und KI: Gibt es kreative Maschinen?
Künstliche Intelligenz als Innovation drängt vor. Doch gilt das auch für die Kunst? Einige Künstler nutzen KI bereits für ihre Arbeit – und zwar als Ideengeber.
Das Wichtigste in Kürze
- Schon heute kann die KI bei Kunst und Kreativität helfen.
- Kreativschaffende können die KI-Tools als Unterstützer nutzen.
- Problematisch bleibt die Frage, wem KI-Werke zuzuordnen sind.
KI-Kunst statt eines Gemäldes an die Wand hängen? Oder ein KI-Bild anstelle eines Fotos aus einem Shooting oder einer Stockbildbörse auf der Webseite platzieren?
Einige KI-Bildgeneratoren schmücken sich mit vollmundigen Ankündigungen.
Ganz so weit ist es dann aber doch (noch) nicht mit der Innovation. Der Grund dafür: Ergebnisse, die Midjourney und andere Bildgeneratoren liefern, sind zwar wirklich eindrucksvoll. Jedoch gibt es bei der Erzeugung von KI-Bildern mit Textprompts auch jede Menge Ausschuss.
Bei der Abbildung von Personen sind Gesichter und Hände gängige Problemfälle. Hier patzt die KI besonders häufig und verfehlt das Ziel, brauchbare Abbildungen zu produzieren.
KI-Bilder sind nur ein Beispiel. Die KI wildert in weiteren kreativen Gefilden. Softwareanbieter stellen auch Generatoren für Texte, Musik, Videos und mehr bereit.
Was die KI bereits im Stande ist zu liefern, ist durchaus eine Innovation. Gefragt ist der Mensch jedoch weiterhin. Denn nur selten liefern die Tools vollends überzeugende Werke.
Innovation: KI als Sparringspartner für Künstler und Kreative
Interessant ist die Nutzung der KI als Assistent für Künstler und Kreativschaffende.
Maler, Designer, Architekten oder Fotografen können die KI-Tools nutzen, um Ideen zu sammeln und daran anknüpfend schliesslich ihrer Tätigkeit nachzugehen.
Ein Fotograf kann beispielsweise KI-Bilder zur Inspiration für ein Shooting generieren. Damit lassen sich verschiedene Szenarien durchspielen. Auch Kunden können bereits einbezogen werden – um anhand von KI-Entwürfen die genaue Ausrichtung des späteren Shootings festzulegen.
Beim derzeitigen Stand der KI-Tools liegt die Innovation also darin, Kreativschaffenden Unterstützung bei ihrer Tätigkeit zu bieten.
Kann die KI jemals Künstler sein?
Das ist eine spannende Frage, auf die es noch keine genaue Antwort gibt.
Grundsätzlich könnte das Werk eines KI-Tools der KI oder dem Anwender zugeschrieben werden. Auch eine Vielzahl von Autoren, deren Werke als Trainingsdaten herangezogen wurden, könnten als Urheber des Werkes gelten.
Zurück zum Beispiel Bildgenerator. Die zugrundeliegenden Trainingsdaten stammen aus Millionen von Bildern, denen Bildbeschreibungen zugeordnet wurden. Die Generierung beginnt mit einem anfänglichen Rauschen. Anschliessend bildet die KI daraus Schritt für Schritt ein Bild heraus.
So entsteht zwar ein neues Bild. Jedoch wäre der Prozess ohne riesige Mengen an Trainingsdaten nicht möglich. Deshalb gibt es gute Argumente dafür, die ursprünglichen Autoren zu würdigen.
Doch auch der Anwender generiert Bilder keinesfalls mühelos.
Meist ist es ein langer (und iterativer) Prozess, bis aus einem Textprompt ein gutes Bild wird. Dabei muss der Prompt mehrmals angepasst werden. Poweruser nutzen sehr komplexe Prompts, um den Tools die bestmöglichen Ergebnisse zu entlocken.