Innovation: Vier, die von Frauen erschaffen wurden
In den Geschichtsbüchern wurden meist die Männer verewigt, doch zahlreiche Frauen schufen eine Innovation, ohne die die moderne Welt nicht funktionieren würde.
Das Wichtigste in Kürze
- Frauen mussten sich im wissenschaftlichen Bereich gegen grosse Widerstände durchsetzen.
- Erst seit einigen Jahren findet die Arbeit dieser Frauen ihre verdiente Aufmerksamkeit.
Ohne weibliche Innovationen sähe die Welt heute vermutlich ganz anders aus. Frauen erfanden nicht nur bahnbrechende Haushaltsgüter wie die Spülmaschine, sie brachten auch die Wissenschaft enorm voran.
Ada Lovelace: Die Pionierin des Algorithmus
Während ihrer Lebenszeit im frühen 19. Jahrhundert fand Ada Lovelace, die einzige Tochter des berühmten Poeten Lord Byron, kaum Beachtung als Wissenschaftlerin. Von ihrer Mutter gefördert, entwickelte Ada enormes Interesse an Mathematik und entwickelte mit dem Mathematiker Charles Babbage eine Freundschaft.
Gemeinsam entwickelten sie eine Maschine (Innovation), die sie Analytical Engine nannten – den ersten Computer. Ada schrieb dafür Nummernfolgen, die heute als erstes Computerprogramm der Welt gelten.
Ohne ihre Arbeit gäbe es heute keine Algorithmen, eine der wichtigsten Grundlagen der Informatik. Das amerikanische Verteidigungsministerium benannte die Programmiersprache ADA nach ihr.
Marie Curie: Die Entdeckerin der Radioaktivität
Die gebürtige Polin Marie Sklodowska-Curie ist bis heute die einzige Person, die Nobelpreise in zwei verschiedenen Sparten gewann. Als junge Frau zog sie von Warschau nach Paris, um an der Sorbonne zu studieren.
Hier entwickelte sie das Konzept der Radioaktivität, einen Begriff, den sie selbst erfand. Dafür wurde sie mit ihrem Mann Pierre Curie und Henri Becquerel mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.
Später erhielt sie den Nobelpreis für Chemie für ihre Entdeckung der Elemente Polonium und Radium. Eine ihrer wichtigsten Erfindungen und Innovationen war eine mobile Röntgenstation, die im Ersten Weltkrieg zahlreichen Soldaten das Leben rettete.
Ihre lebenslange Beschäftigung mit radioaktivem Material, das ihr Knochenmark schädigte, kostete sie schliesslich das Leben.
Hedy Lamarr: Die Mutter des WLAN
Die gebürtige Österreicherin Hedy Lamarr ist heute vor allem als Hollywoodstar ein Begriff. Mit dem Bibelepos «Samson und Delilah» wurde sie 1949 weltberühmt.
Weit weniger bekannt ist, dass sie sich nebenbei als Erfinderin beschäftigte und an zahlreichen Innovationen beteiligt war.
Im Zweiten Weltkrieg entwickelte sie gemeinsam mit George Antheil das Frequenzspreizungsverfahren für Torpedo-Lenksysteme. Damit sollte das Funksignal für ferngesteuerte Torpedos die Frequenz wechseln können, falls es durch Feinde gestört wurde. Auf Basis dieser Arbeit entstanden später Technologien wie GPS, Bluetooth und WLAN. Eine wahre Innovation des Hollywoodstars.
Rosalind Franklin: Entdeckerin der menschlichen DNA als Innovation
Ähnlich wie Ada Lovelace hundert Jahre vor ihr, blieb auch Rosalind Franklin die wissenschaftliche Anerkennung für ihre Innovationen verwehrt. Die britische Biochemikerin beschäftigte sich ab 1951 mit der DNA, der Desoxyribonukleinsäure, die die Grundlage des menschlichen Erbgutes darstellt.
Als erstem Menschen gelang ihr eine fotografische Abbildung der heute weltbekannten Doppelhelix. Später forschte sie an der RNA und an verschiedenen Viren.
Die Früchte ihrer Arbeit ernteten Männer: James Watson, Maurice Wilkins und Francis Crick wurden 1962 mit dem Nobelpreis für ihre angebliche Entdeckung der DNA-Doppelhelix ausgezeichnet. Erst in den letzten Jahren erfuhr Rosalind Franklin posthume Anerkennung.