Mit Weiterbildung gegen Fachkräftemangel
In der Schweiz ist in den letzten Jahren ein wachsender Mangel an Fachkräften zu verzeichnen. Geeignete Weiterbildungsmassnahmen können dagegen helfen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Mangel an qualifizierten Fachkräften in der Schweiz erreicht historische Höchststände.
- Die Perspektiven für die Zukunft der Logopädie basieren auf fundiertem Fachwissen.
Der Mangel an qualifizierten Fachkräften in der Schweiz hat nach Angaben des Swiss Job Market Index von Adecco ein «noch nie dagewesenes Ausmass» erreicht.
Eine Studie der Adecco Group und der Universität Zürich aus dem Jahr 2022 liefert konkrete Zahlen dazu. Insbesondere im Gesundheitswesen, der Gastronomie und in IT-Berufen besteht ein erheblicher Mangel an Arbeitskräften.
In den vergangenen Jahren hat die Schweiz verschiedene Massnahmen ergriffen, um die Auswirkungen des Fachkräftemangels auf die Wirtschaft zu mildern.
So begegnen Logopäden dem Mangel an Fachkräften
Der DLV Deutschschweizer Logopädinnen- und Logopädenverband geht gegen den Fachkräftemangel aktiv vor. Beispielsweise ist die Förderung einer Weiterbildung nur ein Teil der Massnahmen.
Edith Lüscher, Geschäftsleiterin der DLV sagt dazu zu Nau.ch: «Wir haben in der Vergangenheit auf politischer Ebene die Erhöhung der Ausbildungsplätze gefordert und waren damit nach vielen Vorstössen erfolgreich.»
Auch die Bekanntmachung des Berufs an Berufsmessen, Schulen und bei Jüngeren via Zukunftstag werde gefördert, so Lüscher. Durch die Förderung des Nachwuchses wird die Motivation der Berufsleute gesteigert, Praktikanten auszubilden.
Weiterbildung: Das muss sich unbedingt ändern
Die Frage, die sich immer wieder in der Wirtschaft und den Firmen gestellt wird: Was müsste sich grundlegend ändern? Auch in der Logopädie gibt es Vorstellungen, was gezielt unternommen werden kann.
«Gute Arbeitsbedingungen für alle Logopäden in sämtlichen Institutionen des Bildungs- und Gesundheitswesens. Zudem bessere Tarife der Krankenkassen für eine angemessene Entschädigung der Logopäden, die mit Erwachsenen arbeiten. Aber auch niedrigere administrative Hürden für die Selbstständigkeit für Logopäden», gibt Lüscher an.
Die Zukunft der Logopädie und mögliche Weiterbildung
Die Logopädie wird weiterhin zunehmend gebraucht. Vor allem für betroffene Kinder, Jugendliche und Erwachsene von 0 bis 99 Jahren (steigende Schüler-Zahlen, Bevölkerungs-Demografie, Pensionierungen).
Auch die Interdisziplinarität und Digitalisierung nehmen an Bedeutung in der Logopädie zu. Der DLV bietet berufsverbandspolitische Weiterbildungen für Mandatsträger an.
Lösung des Mangels in Sicht
Insgesamt kann der Schweizer Fachkräftemangel durch eine Kombination von verschiedenen Massnahmen angegangen werden.
Die Erhöhung der Zahl der Einwanderer, die in der Schweiz arbeiten dürfen, durch das Angebot attraktiver Arbeitsmöglichkeiten, zählt dazu.
Ebenso die Entwicklung von Berufs- und Ausbildungsprogrammen zur Deckung des spezifischen Arbeitskräftebedarfs. Weiterhin muss eine Verbesserung der Lehrlingsausbildung und der dualen Ausbildungssysteme geschaffen werden. Eine geeignete Weiterbildung kann da eine mögliche Lösung sein.
Finanzielle Anreize und Steuererleichterungen für Unternehmen sind ebenfalls eine Option. So soll unter anderem der Weg für ältere Arbeitnehmer oder Personen mit besonderen Bedürfnissen geebnet werden.