Mit dem Smartphone unterwegs: Empfang in den Bergen
Das Smartphone ist heute immer dabei. Doch im Outdoor in den Bergen sollte man sich nicht auf problemlosen Mobilfunkempfang verlassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Allgemein ist die Netzabdeckung in der Schweiz sehr gut.
- Im Hochgebirge muss mit ausgiebigen Funklöchern gerechnet werden.
Die gute Nachricht für alle Outdoor-Fans vorweg: Die Netzabdeckung in der Schweiz ist hervorragend. Allerdings gilt dies nur für die jüngeren Netzwerke (4G und 5G). Die zweite Generation ist bereits verschwunden und die dritte Generation (3G) soll bis Ende 2025 komplett abgeschaltet sein.
Das Mobilfunknetz der Schweiz
Die Schweiz erreichte 2023 laut der «Eidgenössische Kommunikationskommission Com» bei den Netzwerktechnologien 4G/LTE und 5G eine Abdeckung von über 99 Prozent. Als erstes erreichte Swisscom diese stolze Zahl, mittlerweile haben auch Sunrise und Salt grösstenteils nachgezogen.
Die Übertragungsgeschwindigkeiten variieren dabei, doch beim Wandern dürfte dies wenig problematisch sein: Wichtig ist hier vor allem, im Notfall Hilfe rufen zu können. Werden Wanderungen in abgelegenen Regionen geplant, sollte die Netzabdeckung vorher online geprüft werden.
Niemals ganz auf das Handy verlassen
Trotz der brillanten Abdeckung in der Schweiz sollten sich Wandernde niemals nur auf das Smartphone verlassen. Es kann immer mal vorkommen, dass der Signalempfang bei schlechtem Wetter gestört ist. Oder, dass gerade am Ort eines Unfalls eine Felswand das Signal blockiert.
Dazu können Probleme mit dem Gerät selbst aufkommen: Der Klassiker ist natürlich der leere Akku, der das Smartphone unnütz macht. Wer sich dann auf die digitale Wanderkarte samt GPS verlassen hat, hat schon verloren. Eine analoge Wanderkarte gehört also unbedingt in den Wanderrucksack. Auch ein Kompass kann enorm hilfreich sein.
Outdoor: Das Smartphone am Berg schützen
Damit der Akku länger hält, gibt es einige Regeln zu beachten: Kälte strapaziert die empfindliche Technik besonders. Bei kalter Witterung sollte das Handy nahe am Körper getragen und möglichst wenig herausgeholt werden. Ideal ist eine Brusttasche oder eine spezielle Handytasche am Arm, damit es im Notfall auch sofort griffbereit ist.
Aktive Apps versuchen ständig, auf das Netzwerk zuzugreifen und aktuelle Informationen abzurufen. Auch dies strapaziert den Akku. Alle nicht wirklich benötigten Apps sollten darum bei der Wanderung ausgeschaltet sein.
Mittlerweile gibt es auch Möglichkeiten, den Akku unterwegs wieder aufzuladen. Sehr praktisch sind kleine tragbare Solarzellen, die das Sonnenlicht in Strom verwandeln. Zuverlässiger sind Powerbanks, die auch bei schlechtem Wetter Energie liefern.
Notruf absetzen: So geht’s
Ist ein Unfall passiert und das Smartphone zeigt gerade «kein Netz» an? Dann hilft es oft schon, ein Stück weiter zu gehen, idealerweise mit Blick auf eine Ortschaft oder Siedlung. Auch Berghütten können helfen: Selbst wenn die Mobilfunkabdeckung schwach ist, verfügen sie in der Regel über ein Satellitentelefon, um Notrufe abzusetzen.
Spezielle Satellitenmobiltelefone sind eine gute Idee für alle, die regelmässig zu Outdoor-Abenteuern aufbrechen. Sie sind unabhängig vom Mobilfunknetz, da sie über Satelliten kommunizieren. Eine Alternative sind kleinere, günstigere Satellitenmessenger. Über sie lässt sich ein kurzer Notruf per Text an die Notfallnummer 114 der Rega senden.