Weiterbildung: Beruflicher Wiedereinstieg nach der Babypause

Marcel Winter
Marcel Winter

Bern,

Die Rückkehr in den Beruf nach der Babypause kann anspruchsvoll sein, aber eine sorgfältig geplante Weiterbildung erleichtert die Wiedereingliederung.

Weiterbildung: Für viele Mütter gestaltet sich der Wiedereinstieg nach der Babypause als herausfordernd. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Elternzeit und Babypause ist von entscheidender Bedeutung nach der Geburt.
  • Längere Abwesenheit vom Arbeitsmarkt kann in manchen Fällen Schwierigkeiten verursachen.

Die Phase der Elternzeit ist entscheidend für die Bindung zwischen Eltern und Kind. Dennoch besteht die Gefahr, dass Sie von beruflichen Konkurrenten überholt werden, wenn Sie zu lange abwesend sind. Daher ist eine strategische Planung der Elternzeit ratsam, um einen reibungslosen Wiedereinstieg nach der Pause zu ermöglichen.

Nach wie vor herrscht auf dem Arbeitsmarkt ein gewisses Misstrauen gegenüber arbeitswilligen Müttern. Den Wiedereinstieg nach der Babypause kann das erschweren.

Wichtig ist in erster Linie die Zeit mit Ihrem Kind und der Familie. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und planen Sie den Wiedereinstieg so sanft wie möglich. Eine mögliche Weiterbildung kann dabei helfen, den Einstieg nicht zu hektisch anzugehen.

Berufliche Perspektiven und Karriereplanung vor der Geburt

Bevor Sie Ihren Nachwuchs mit Freude empfangen können, machen Sie sich beizeiten einen Masterplan. Dabei gilt nicht nur, die Karriere im Blick zu behalten, sondern auch die Familienorganisation.

Weiterbildung
Neben Job, Weiterbildung und Karriere müssen Sie natürlich ihr Wohlbefinden im Auge behalten. - Depositphotos

Die wichtigste Frage: Was wollen Sie langfristig erreichen und wo wollen Sie hin? Reicht Ihnen die aktuelle Position, oder möchten Sie hoch hinaus?

Wenn diese Fragen beantwortet sind, sprechen Sie mit ihrem Personalchef. Sie sorgen so für eine maximale Transparenz und zeigen, dass sie nach der Elternzeit wieder voll durchstarten wollen.

Lange Auszeiten verhindern

Mütter verbringen laut dem Schweizerischem Bundesamt für Statistik (BfS) 5,4 Jahre ausserhalb des Arbeitsmarkts, bevor sie wieder eine Stelle annehmen.

Umso höher das Bildungsniveau, desto kürzer fällt die Pause aus (Sekundarstufe II 5,9 Jahre, Tertiärstufe 3,9 Jahre). Frauen, welche alleinerziehend sind, kehren früher in den Job zurück als Frauen mit einem Partner (4,7 Jahre gegenüber 5,4 Jahren).

Wiedereinstieg
Vor dem Wiedereinstieg lassen sich schon viele Dinge klären. - Depositphotos

Klar ist: Der Druck auf die Mütter für einen schnellen Wiedereinstieg steigt von Jahr zu Jahr. Doch diesen Druck sollten Sie standhalten und sich nicht in eine Rolle zwängen lassen. Brauchen Sie länger für die Auszeit, nehmen Sie sich diese Zeit. Ein guter Arbeitgeber wird Sie auch mit einer langen Auszeit wieder aufnehmen.

Viele Eltern steigen nach dem 14-wöchigen Mutterschutz wieder ein, was allerdings nicht immer möglich ist. Denken Sie hier stets zuerst an das Wohl Ihres Kindes und den Zusammenhalt der Familie. Eine Weiterbildung kann während der Pause eine gute Alternative sein, um im Gespräch zu bleiben.

Kinderbetreuung vorab regeln

Eine der wichtigsten Fragen, die Eltern sich stellen: Wohin mit meinem Kind, wenn ich bei der Arbeit bin? Die Kinderbetreuung sollte mit Ihrem Partner aufgeteilt werden.

Allerdings ist hier Vorsicht geboten. Das 50 zu 50 Erziehungsmodell bewährt sich nur selten und hilft weder Familie noch Beruf. Teilzeitarbeit mindert die Karrierechancen. Die meisten Experten raten: Mit einer Arbeitsleistung von 75 Prozent fahren beide Partner am besten.

Kinderbetreuung
Die Kinderbetreuung muss nicht immer auf Ihre Schultern lasten. - Depositphotos

Versuchen Sie auch hier, clever zu planen. Legen Sie Termine möglichst in die Mitte der Woche, oder lassen Sie einzelne Tage dazwischen frei. So haben Sie die Chance, rechtzeitig wechseln zu können.

Diverse Kitas bieten auch einen frühen Eintritt der Kinder an, sodass Sie diese auch dort lassen können. Aber hier sollten Sie auch abwägen, ob Ihr Kind schon so früh in die Kita sollte.

Hilfe vom Profi

Wer Angst vor dem Wiedereinstieg in die Arbeitswelt hat, kann sich Hilfe vom Profi holen. So helfen beispielsweise das Institut Balance Netz und die Fachstelle des Vereins Familien- und Erwerbsarbeit für Männer und Frauen.

Ein grosser Teil der Frauen, die den Wiedereintritt planen, hat Angst. Diese Angst ist unberechtigt. Sie haben etwas Wundervolles geschafft, ergreifen Sie Ihren Mut und planen Sie Ihren Wiedereinstieg in die Berufswelt. Viele Frauen streben auch zuerst eine Weiterbildung an, bevor es wieder voll in die Berufswelt geht.

Die Karriereplanung während der Babypause weiter

Versuchen Sie bei Bedarf auch während der Babypause immer auf dem neusten Stand zu bleiben. Lesen Sie firmeninterne Newsletter, Karrieremagazine oder bilden Sie sich weiter.

Das kann helfen, um mögliche Neuerungen oder Weiterbildungsangebote rechtzeitig in Erfahrung zu bringen. Eine Weiterbildung lässt sich in den meisten Fällen bequem von zu Hause aus durchführen.

Profi
Mit der richtigen Hilfe vom Profi schaffen Sie den Wiedereinstieg auch mit Hindernissen. - Depositphotos

Wenn Sie nach der Babypause ohnehin planen, einen neuen Job anzutreten, versuchen Sie, sich Informationen einzuholen. Sprechen Sie mögliche Arbeitgeber an, sammeln Sie Broschüren oder Visitenkarten ein.

Den Lebenslauf aufpimpen

Geben Sie Ihrem Lebenslauf das gewisse Etwas. Wie lange ist es her, dass Sie Ihren Lebenslauf angepasst haben? Jetzt haben Sie die Zeit.

Tragen Sie Workshops, Seminare oder andere Tätigkeiten ein, die Sie während der Babypause gemacht haben. Auch eine Weiterbildung sieht immer gut im Lebenslauf aus.

Lebenslauf
Bringen Sie Ihren Lebenslauf auf den neusten Stand. - Depositphotos

Mithilfe des Schweizer Sozialausweises können Sie sogar ehrenamtliche Tätigkeiten dokumentieren lassen und später zu Ihrer Bewerbung hinzufügen.

Weiterbildung: «Women Back to Business»

Die Universität St.Gallen bietet für Frauen mit Hochschulabschluss einen Management-Studiengang an. An dem Projekt sind mehrere Firmen beteiligt, die sogar Stipendien für Teilnehmerinnen ausschreiben.

Die Frauen lernen hier alles rund um Marketing, Projektmanagement, Leadership und Coaching. Die Weiterbildung ist natürlich mit einer Gebühr verknüpft, kann sich aber durchaus lohnen.

Aber auch andere Bildungseinrichtungen wie die WEFA bieten diverse Weiterbildungsangebote und Kurse an. Coaching, Neupositionieren, aber auch eine Schreibwerkstatt sind nur einige Angebote.

Die Angst überwinden

Halten Sie Kontakt zu Ihren Kollegen und gehen Sie offen und ehrlich mit Ihrer Situation um. Suchen Sie einen neuen Job, dann lassen Sie das alle wissen. Es kann durchaus sein, dass der eine oder andere das passende Jobangebot für Sie parat hält.

Haben Sie nach der Babypause wieder schnell in den Beruf gefunden?

Kommentare

User #5993 (nicht angemeldet)

was ist „babypause“ - tönt nach baby als störfaktor für die wirtschaft

User #5053 (nicht angemeldet)

besser am HERD bleiben. ist gesünder fürs herz.

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