Weiterbildung: Eine berufliche Neuorientierung ist jederzeit möglich
Die Interessen wandeln sich im Verlauf des Lebens ebenso wie unsere beruflichen Ziele. Hier einige Tipps, worauf Sie bei einer Neuausrichtung achten sollten.
Das Wichtigste in Kürze
- Wenn die berufliche Tätigkeit nicht mehr erfüllend ist, sollten Sie einen Neuanfang wagen.
- Möglicherweise reicht eine Weiterbildung aus.
- Es stehen in der Schweiz zahlreiche Wege zur Verfügung.
Sie üben Ihren Beruf schon seit einiger Zeit aus und überlegen, ob das alles gewesen sein soll? Oder Sie sind gerade erst ins Berufsleben gestartet und erkennen bereits, dass es nicht das Passende für Sie ist?
Berufliche Neuorientierungen sind keine Seltenheit. Gemäss einer Studie der Lehrstellenplattform «Yousty» können sich nur wenige vorstellen, auf dem erlernten Beruf zu bleiben. Bei Männern und Frauen liegt die Zahl unter 20 Prozent.
Besonders Branchen, die als wenig zufriedenstellend eingestuft werden, können die Lernenden weniger an sich binden. Dazu gehören Gastronomie, Detailhandel oder auch handwerkliche Berufe.
Beweggründe für die berufliche Neuorientierung verstehen
Einer beruflichen Neuorientierung liegt meist eine Unzufriedenheit zugrunde. In erster Linie sollten Sie sich fragen, ob diese wirklich von Ihrem Beruf herrührt? Oder liegt es vielleicht am Unternehmen und der Arbeitsweise?
Hinterfragen Sie, was gerade nicht stimmt und weshalb etwas geändert werden sollte. Dann setzen Sie dort an, wo das Problem ist.
Vielleicht sind Sie überarbeitet. Dann reicht es möglicherweise, das Pensum zu reduzieren. So haben Sie mehr Zeit für sich, Ihre Hobbys und Leidenschaften, ohne daraus gleich einen Beruf machen zu müssen.
Weshalb das japanische «Ikigai» ein Indikator für Zufriedenheit sein kann
Angenommen, Sie wissen nun, dass dieser Beruf Sie nicht (mehr) glücklich macht. Dann sollten Sie sich überlegen, wo sie sich stattdessen eher sehen. Vielleicht haben Sie schon eine konkrete Vorstellung. Möglicherweise müssen Sie das aber auch zuerst anhand Ihrer eigenen Stärken und Schwächen erkennen.
In Japan spielt das Konzept von «Ikigai» eine wichtige Rolle. Frei übersetzt ist damit «Lebenssinn» oder «Grund, um morgens aufzustehen» gemeint. Es umfasst das Leben als Ganzes, wozu auch der Beruf gehört.
Die vier grossen Elemente bestehen aus: «Was du liebst», «was die Welt braucht», «wofür du bezahlt werden kannst» und «worin du gut bist». Im Idealfall finden Sie etwas, das all diese Kreise als Schnittmenge besitzt. Gerade bei einer Vollzeitstelle verbringen Sie schliesslich sehr viel Zeit in Ihrem Beruf.
Aus- oder Weiterbildung: Doch nochmals in die Schule?
Je nachdem, wofür Sie sich beruflich entscheiden, könnte eine Zweitausbildung oder eine Weiterbildung sinnvoll sein.
Sie wollen nochmals komplett neu beginnen, merken aber bei Ihrer Recherche, dass Ihnen die Qualifikationen fehlen? In der Schweiz gibt es zahlreiche Möglichkeiten, ans Ziel zu kommen. In jungen Jahren stört es Sie vielleicht nicht, eine Zweitlehre anzufangen. Das sieht etwa mit 40 Jahren schon etwas anders aus.
Eine besonders gute Option für Weiterbildungen: die Benedict-Schule! Benedict findet sich in St. Gallen, Zürich, Bern und Luzern und bietet eine breites Angebot an. Dieses reicht von Sprachkursen über Informatikschulen bis hin zu Management-Fachschulen. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich darüber zu informieren. Denn: Fast alle Benedict-Bildungsgänge eignen sich auch für Quereinsteiger.
Manchmal besteht auch die Möglichkeit, ein Trainee-Programm zu absolvieren. Alternativ können Sie allenfalls berufsbegleitend – je nach Arbeitserfahrung – innert verkürzter Zeit einen Titel holen.
Eines sollten Sie aber in jedem Fall bedenken: Den Schritt für einen Neustart zu wagen, erfordert viel Mut und Durchhaltevermögen. Oftmals ist die Entscheidung mit finanziellem Aufwand verbunden. Sei das aufgrund der Weiterbildungskosten oder des – zumindest vorübergehend – niedrigeren Lohns. Im besten Fall handelt es sich dabei aber lediglich um eine langfristige Investition, die sich auf mehreren Ebenen wieder auszahlt.