Ist es gut für die Beziehung, gemeinsam auf die Toilette zu gehen?
Experten warnen: Der gemeinsame Gang zur Toilette kann einer Partnerschaft schaden. Ausser beide sind sich einig und empfinden dabei keine Scham.
Das Wichtigste in Kürze
- Den Gang zur Toilette werten Menschen in unserer Kultur völlig unterschiedlich.
- In einer Beziehung können Partner frei wählen, ob Sie die Toilette gemeinsam nutzen.
- Moritz Freiherr Knigge warnt vor einem Verlust von Höflichkeit.
In manchen Kreisen ist der Gang zur Toilette, um das grosse oder kleine Geschäft zu verrichten, nichts anderes, als sich zusammen die Zähne zu putzen. Ob dabei jemand in der Nähe ist oder zusieht, ist diesen Menschen egal.
Dennoch hat ein Grossteil der Bevölkerung ein gewisses Bedürfnis nach Ruhe und Intimität beim Toilettengang. Viele Männer und Frauen möchten lieber nicht dabei gesehen werden, nicht einmal vom Partner oder engsten Familienangehörigen.
Mit dem Toilettengang kann ein tiefes Schamgefühl oder auch ein essenzielles Bedürfnis nach Ruhe verbunden sein.
Das sagt der Experte Knigge
Als Adolph Freiherr Knigge im 18. Jahrhundert seine berühmten Benimm-Empfehlungen formulierte, war diese Situation sicher noch keine Frage.
Damen und Herren übten zu diesen Zeiten nicht nur auf der Toilette Distanz.
Heute hat sich der direkte Nachfahre Knigges, Moritz Freiherr Knigge, der aktuellen Fragestellung angenommen.
Der erfolgreiche Autor und Redner sieht die Auswirkung des gemeinsamen Toilettenganges kritisch. Zu viel Nähe und Intimität könnten dem Reiz des anderen Geschlechts schaden.
Wenn man sich einig ist, kein Problem
Andere Experten und Psychologen sehen im gemeinsamen Toilettengang kein Risiko für die Beziehung. Bedingung ist allerdings, dass sich beide Partner darüber einig sind.
Lebt einer die Offenheit und der andere möchte auf der Toilette lieber ungestört sein, kann das ein Problem sein.
Hier sollten die Naturalisten auf sensiblere Gemüter Rücksicht nehmen und die Toilettentür lieber hinter sich schliessen, beziehungsweise das Bedürfnis des Partners nach dem Alleinesein respektieren.