Drei Sommer-Velotouren für Geniesser
Durch das wilde Engadin, der Engelberger Aa entlang, oder durch die schmucke Zuger Altstadt: Diese drei Velo-Routen sind aussichtsreich und gemütlich zugleich.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz lässt sich bestens mit dem Velo erkunden.
- Im Vordergrund müssen dabei nicht unbedingt möglichst viele Kilometer stehen.
- Gemütlich unterwegs zu sein und dabei die Landschaft zu geniessen, hat auch seinen Reiz.
In der Schweiz warten unzählige Velorouten darauf, befahren zu werden. Dabei kann man sein Tempo selber bestimmen und kommt erst noch in den Genuss einer neuen Perspektive.
Diese drei Velotouren lassen sich mit viel Gemütlichkeit bestreiten.
Dem Inn entlang
Eindrucksvolle 520 Kilometer lang ist der Inn-Radweg. Die ersten 115 Kilometer verlaufen dabei in der Schweiz. Sie führen durch das Engadin, jenem Bündner Hochtal, das seinen Namen dem Fluss verdankt.
Natürlich könnte man den gesamten Schweizer Teil an einem Tag absolvieren. Aber viel gemütlicher ist es, ihn auf mehrere Etappen aufzuteilen. Und dabei die grandiose Natur sowie die vielen pittoresken Ortschaften entlang der Route zu geniessen.
Los geht es in Maloja, wo der Inn auf 2484 Metern am Piz Lunghin entspringt. Die ersten 33 Kilometer bringen einen zunächst entlang der zauberhaften Oberengadiner Seenwelt via St. Moritz und Samedan bis nach La Punt.
Diese Strecke ist grösstenteils flach und daher ohne viel Kondition zu bewältigen.
Etwas mehr Energie benötigt man auf der zweiten, 38 Kilometer langen Etappe wegen des Aufstiegs nach Guarda.
Die Anstrengungen sind bei der Ankunft im wunderschönen Heimatdorf des Schellen-Ursli aber schnell vergessen.
Die letzten 37 Kilometer auf Schweizer Boden führen zuerst ins ebenfalls denkmalgeschützte Nachbardorf von Guarda, nach Ardez.
Im weiteren Verlauf bietet sich in Scuol dann in den mineralischen Quellen die Gelegenheit, die Muskeln zu entspannen.
In Martina endet die Etappe. Wer weiter will, muss nur die Grenze nach Österreich überqueren und den nächsten Abschnitt bis nach Telfs in Angriff nehmen.
Mit dem E-Bike von Engelberg zur Alp Stäfeli
Gemächlich schlängelt sich die Engelberger Aa durch das Niedersurenen-Tal in Richtung Surenenpass. Den gleichen Weg schlägt man auf der gemütlichen, rund 18 Kilometer langen E-Biketour von Engelberg Bahnhof nach Engelberg-Stäfeli ein.
Während der Fahrt immer im Blickfeld sind dabei sind die massiven Spannörter mit ihrer speziellen Form.
Vorbei am tosenden Wasserfall, der dem Restaurant am rechten Wegrand den Namen gibt, folgt schon bald eine erste Steigung.
Aber dank der Unterstützung des Elektromotors ist diese wie auch die restlichen der insgesamt 416 Höhenmeter locker zu bewältigen. Und trotzdem kommt das Restaurant Alpenrösli genau zur richtigen Zeit.
Ein Halt lohnt sich nicht nur wegen der vorzüglichen Rösti. Sondern auch wegen der möglichen Erholungszeit für den letzten steilen Teil der E-Biketour hinauf zur Alp Stäfeli.
Wiederum weisen die imposanten Spannörter den Weg und motivieren einen nochmals zum Weitertreten.
Beim Bergrestaurant Stäfeli hat man sich dann eine erneute Pause verdient. Das fantastische Panorama entschädigt die auf sich genommenen Mühen aber doppelt und dreifach.
Zurück hinunter ins Tal nach Engelberg geht es dann in rasanter Fahrt auf der anderen Seite des Flusses.
Da der Weg von Wurzeln durchzogen und technisch anspruchsvoller ist als der Hinweg, ist etwas Vorsicht geboten. Die Strecke ist jedoch gut befahrbar.
Mit Herz durch Zug
Die imposante Aussicht auf die im Frühling und Herbst verschneiten Berggipfel, die beiden Seen oder die schmucke Zuger Altstadt: Die malerische Landschaft des Kantons Zug bietet erstklassige Möglichkeiten für gemütliche Velotouren.
Mit den Strecken von Einsiedeln nach Zug und von Zug nach Willisau führen zudem gleich zwei Etappen der Herzroute vom Genfersee bis zum Bodensee durch Zug.
Die ersten 45 Kilometer starten auf dem Klosterplatz in Einsiedeln und führen unter anderem am einzigartigen Hochmoor von Rothenthurm vorbei.
Auf der Etappe von Zug nach Willisau warten dann unzählige Sakralbauten vom Bildstöckli bis zur Klosteranlage in Eschenbach.
Ganz neu gibt es zudem seit 2022 die 70 Kilometer lange Morgartenrunde. Sie verbindet die Herzroute ab Zug in einer liegenden Acht mit der Seenroute. Und sie führt an allen Sehenswürdigkeiten des Kantons wie dem Ägerisee oder dem Morgartendenkmal vorbei.
Unterwegs laden kleine Hofläden, Restaurants oder Aussichtspunkte zum Verweilen ein. Für das leibliche und optische Wohl ist also immer gesorgt.
Wer in Zug übernachtet, kann dies unter anderem in einem der Velohotels im Ort machen. In diesen Betrieben sind Fahrräder und Velofahrende in besten Händen und erhalten einen speziellen auf Veloreisende zugeschnittenen Service.