Fasnacht im Lötschental: Mal mysteriös, mal lecker
Fasnacht mal anders: Für den Aufmarsch der wilden Tschäggättä lohnt sich ein Ausflug ins Lötschental. Doch es locken auch süsse Bräuche.
Das Wichtigste in Kürze
- Die maskierten Tschäggättä haben eine lange Tradition im Lötschental.
- Vom 3. Februar bis zum 4. März sind die unheimlichen Gesellen unterwegs.
- Zwischendurch können sich Besucher mit leckeren «Chiächlini» stärken.
Klar, viele Gäste kommen vor allem deshalb ins Lötschental, um auf der Lauchernalp ihre Kurven zu ziehen. Schneesicher bis 3100 Meter über Meer, mit Luftseil-, Sessel- und Gondelbahn sowie Skilift: In diesem Skigebiet vor der Kulisse des Unesco-Welterbes möchte man natürlich am liebsten endlos die Pisten hinunterpreschen.
Doch gerade während der Fasnachtszeit lohnt es sich, die Alpenwelt auch abseits der Abfahrten zu erkunden. Denn Feiern und Fröhlichkeit beschränken sich dieser Tage längst nicht nur auf die Après-Ski-Bar am Berg.
Mysteriöse Figuren
Bei der Rückkehr in die traditionellen Dörfer des Lötschentals zeigt sich, dass sich gelebtes Brauchtum nicht nur auf die Architektur der Holzhäuser beschränkt.
In der Fasnachtszeit vom 3. Februar bis zum 4. März gehen nämlich wieder die Tschäggättä um.
Die mysteriösen Figuren mit ihren aufwändigen Arvenholz-Masken mögen einen unheimlichen Eindruck machen, doch ihre Absicht ist durchaus ehrenwert: Die Tschäggättä sollen nämlich die Geister des Winters vertreiben.
Gleichzeitig ist es eine Tradition, die Verbundenheit mit der Heimat, der Geschichte und der Lokalkultur symbolisiert – alles gute Gründe, um dem grotesken Spektakel als Zuschauer beizuwohnen.
Events im Fokus
Die Tschäggättä ziehen in der Fasnachtszeit jeden Abend ausser Sonntag um die Häuser. Am 27. Februar können Gäste allerdings gleich eine ganze Schar der wilden Figuren erleben:
Dann findet nämlich der Tschggättu-Loif statt. Dafür versammeln sich die Gesellen nach Einbruch der Dunkelheit in Blatten, danach geht es zu Fuss nach Ferden.
Wer den Lauf verpasst hat, bekommt am 1. März eine weitere Chance zum Mitfiebern: Am Fasnachtsumzug schliessen die Tschäggättä nämlich meist den Umzug in Wiler ab.
Leckere Begleiter
Der Umzug mag bei so manchem den Appetit geweckt haben. Genauso zur Lötschentaler «Tschäggättä» wie Masken und Musik gehören zum Glück auch die «Chiächlini»:
Dieses traditionelle, frittierte Süssgebäck wird mit Bergamotte hergestellt, wobei jede Familie ihr eigenes Rezept hütet.
Wer es lüften möchte, kann dies in Kursen unter kundiger Anleitung tun: Gruppen ab fünf Personen bekommen den Teig während zwei bis drei Stunden in die Finger.
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Artikel von Tourismus Lifestyle Verlag, Michael Lehner