Jetzt werden Asienreisen wieder möglich
Von Bali bis Kambodscha: diese beliebte Destinationen heissen wieder Feriengäste willkommen – mit unterschiedlichen Auflagen.
Das Wichtigste in Kürze
- Fast zwei Jahre lang waren Reisen in den asiatischen Raum nur sehr eingeschränkt möglich.
- Aktuell öffnen verschiedene Destinationen dem Tourismus wieder die Tür.
- Vor allem Feriendestinationen in Südostasien schreiten mit Öffnungsschritten voran.
- Doch kommt man überhaupt hin? Zwei Asien-Experten geben Auskunft.
Eine Kokosnuss unter Palmen schlürfen, mit Walhaien schnorcheln: südostasiatische Reiseziele sind beliebt, gerade im Winter.
Fast zwei Jahre lang waren solche Ferien nur mit starken Einschränkungen möglich. Jetzt tut sich was.
Folgende Länder und Destinationen gehen aktuell mit Öffnungsschritten voran.
Zuerst die Quarantäne, dann der Inseltraum: Bali (Indonesien)
Von Beginn der Pandemie weg herrschte auf Bali – wie in ganz Indonesien – ein striktes Einreiseverbot für ausländische Touristen.
Seit dem 4. Februar empfängt Bali nun erstmals seit fast zwei Jahren wieder Reisende. Zu dem Schritt habe man sich entschlossen, um die Wirtschaft der Insel wiederzubeleben, hiess es von Seiten der indonesischen Regierung.
Allerdings ist ein Ferienaufenthalt vorläufig mit Einschränkungen verbunden: Fünf Tage Quarantäne in einem Hotel nach Wahl gilt für vollständig Geimpfte.
Wer nur eine Erstimpfung hat, muss sich sogar sieben Tage isolieren.
Philippinen: Appell an Selbstverantwortung
Der südostasiatische Inselstaat kündigte an, ab 10. Februar vollständig geimpfte Reisende ohne Quarantäneauflagen ins Land zu lassen. Für die Einreise aus der Schweiz wird neben dem Impfzertifikat lediglich ein negativer PCR-Test verlangt.
Dann setzt man auf die Selbstverantwortung der Feriengäste; Wer innerhalb von sieben Tagen Symptome bei sich beobachtet, ist verpflichtet sich bei einer «Local Government Unit» zu melden.
Hotels bieten dabei Unterstützung. Von der Impfpflicht ausgenommen sind Personen unter 18 Jahren – aber auch für sie gilt die Testpflicht vor der Einreise.
Zweimal Testen in Thailand
Seit dem 1. Februar dürfen vollständig geimpfte Reisende aus der Schweiz nun wieder ohne Quarantäne auf dem Luftweg nach Thailand einreisen.
Ganz so simpel wie es sich anhört, ist es aber nicht: Für die am ersten und fünften Tag verlangten PCR-Tests muss man sich jeweils bis zum Resultats in designierten Hotels aufhalten.
Impfung oder zwei Wochen Quarantäne in Kambodscha
Kambodscha hat seine Grenzen für ausländische Touristen wieder geöffnet. Wer (seit mind. 14 Tagen) vollständig geimpft ist, kann seit Ende letzten Jahres ohne Quarantäne einreisen.
Ungeimpfte müssen sich zuerst für 14 Tage in Quarantäne begeben.
Für alle Reisende sind E-Visum, eine spezielle Covid-Versicherung sowie ein PCR-Test vor der Einreise Pflicht. Bei Ankunft wird zudem ein Antigen-Schnelltest durchgeführt.
«Green Travel Zones» in Laos
Seit Anfang Jahr setzt der Binnenstaat auf ein System mit Travel Bubbles, sogenannten «Green Travel Zones» und «Green Travel Trails».
Bereisbar sind dadurch etwa die laotische Hauptstadt Vientiane, sowie die beliebten Reiseziele Vang Vieng und Luang Prabang. In einer zweiten Phase sollen ab April weitere Destinationen hinzukommen.
Einreisen dürfen nur vollständig Geimpfte mit negativem PCR-Test Resultat und Krankenversicherung, die nachweislich auch Covid-19-Erkrankungen deckt.
Bei Ankunft wird ein PCR-Test gemacht – das Resultat gilt es in einer 24-stündigen Hotel-Quarantäne abzuwarten.
Indien und Sri Lanka mit Auflagen, andere warten zu
Seit November sind mit einem Negativ-Test Reisen nach Indien unabhängig vom Impfstatus wieder möglich. Allerdings sind eine einwöchige Quarantäne und zwei PCR-Tests vor Ort (am Tag der Ankunft und am Ende der Quarantäne) Pflicht.
Schon seit Januar 2021 sind Reisen nach Sri Lanka unter gewissen Auflagen möglich. Wer doppelt geimpft ist, kann ohne Quarantänepflicht einreisen. Notwendig sind ein PCR-Test bei Abflug sowie der Abschluss einer speziellen Covid-Versicherung für 12 USD (11 Schweizer Franken).
Andere beliebte Reiseländer im asiatischen Raum halten vorerst an Einreisestopp oder strengen Einreiseregime fest. So etwa Japan, China, und Malaysia. Vietnam stellte unlängst eine Öffnung bis Ende April in Aussicht.
Das sagen die Experten
Bei den auf Asien spezialisierten Schweizer Reiseveranstaltern Tourasia und Asia365 sorgen die zaghaften Öffnungsschritte für einen leichten Aufschwung.
Am meisten gefragt seien derzeit Thailand und Sri Lanka. Vermehrt Anfragen verzeichnen beide Veranstalter auch für Kambodscha.
Zumindest bei Tourasia hätte man für diese Destination aber eine höhere Nachfrage erwartet: «Kambodscha präsentiert sich ohne Touristenmassen als absoluter Höhepunkt und die Einreise ist verhältnismässig einfach», urteilt Geschäftsführer Stephan Roemer.
Herausfordernde Lage, kurzfristige Buchungen
«Grundsätzlich ist die Lage für Asienreisen immer noch sehr herausfordernd und es wird sehr kurzfristig gebucht», sagt Asia365-Geschäftsführerin Ruth Landolt.
Bei Asienreisen wurden oft Destinationen miteinander kombiniert – zwei oder drei Länder waren in der Vergangenheit nicht unüblich. «Diese Art von Reisen ist im Moment fast nicht möglich, da es keine harmonisierten Einreisebedingungen gibt», so Landolt.
Weil jedes Land andere Bedingungen habe, seien derzeit alle Buchungen mit sehr viel administrativem Aufwand verbunden.
Diese seien, sofern man sich auf ein Land konzentriere, aber durchaus machbar, sind sich beide Reiseanbieter einig. «Viele Reisende fühlen sich von den bürokratischen Hürden abgeschreckt, obwohl wir fast alles für sie erledigen», so Stephan Roemer.
Fehlende Flugverbindungen
Als weitere Hürde für Asienreisen nennt Ruth Landolt die derzeit noch ausgedünnten Flugverbindungen. «Während es früher täglich mehrere Direktflüge an die grossen asiatischen Drehkreuze gab, wurden diese wegen Corona stark reduziert oder ganz gestrichen.»
Gute Flugverbindungen seien deshalb immer sehr schnell ausgebucht.
Keine Sorge machen sich die Experten hingegen bei der Situation vor Ort: «Die asiatischen Hotels und Leistungsträger haben schon sehr früh ihre Hygienemassnahmen und Prozesse dem neuen Normal angepasst. Das klappt überall hervorragend.
Diesbezüglich könnten wir in der Schweiz noch einiges von Asien lernen. Ein- und Ausreise sind ebenfalls kein Problem, wenn man all seine Papiere einmal zusammen hat.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, sobald man einmal da ist, ist es wunderbar», erklärt Ruth Landolt.