Simbabwe: Victoriafälle und Safari im Sambesi-Nationalpark

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Simbabwe,

Der Rauch, der donnert. So nennen die Einheimischen die Victoriafälle. Wer will, kann die Naturgewalt bei einer Tea Time bestaunen – und später zu einer Safari

Wasserfall
Urgewalt: Die Wassermassen des Sambesi stürzen an den Victoriafällen auf fast zwei Kilometern Breite hinab. - Aaron Ufumeli/epa/dpa-tmn

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Victoriafälle gelten als die breitesten zusammenhängenden Wasserfälle der Welt.
  • Sie liegen im Grenzland zwischen Simbabwe und Sambia im südlichen Afrika.
  • Die Reise zu den Victoriafällen lässt sich mit ein paar Tagen Safari-Erlebnis kombinieren.
  • Im Sambesi-Nationalpark gibt es Elefanten, Nilpferde und andere Wildtiere zu entdecken.

Schon aus mehreren Kilometern Entfernung ist das Grollen deutlich zu hören. Die Wassermassen des Sambesi sind in der Regenzeit immens angeschwollen. Im Grenzland zwischen Simbabwe und Sambia stürzen sie auf fast zwei Kilometern Breite mit geballter Kraft über die Felskanten in die Tiefe.

Die Victoriafälle gelten als die breitesten zusammenhängenden Wasserfälle der Welt. Der Engländer David Livingstone taufte sie nach der offiziellen Entdeckung 1855 nach der damaligen britischen Königin Victoria.

Die Einheimischen haben einen treffenderen Namen für die Naturgewalt: Mosi-oa-Tunya, «der Rauch, der donnert».

Victoriafälle
Ein perfekter Regenbogen in der Schlucht: Die Victoriafälle sind eine der Hauptsehenswürdigkeiten im südlichen Afrika. - Philipp Laage/dpa-tmn

Die Nachmittagssonne und die aufsteigende Gischt zaubern an diesem Sommertag einen doppelten Regenbogen aufs herabstürzende Wasser. An einigen Aussichtsplattformen prasseln die Wassertropfen aus der Luft wie kräftiger Landregen nieder.

Der Weg entlang der Fälle führt durch einen kleinen grünen Regenwald, den der Sprühnebel entstehen liess.

Eisenbahn-Panorama beim «High Tea»

Wie weisser Dampf steigen die Wasserwolken auf. Je nach Jahreszeit und Windrichtung schweben sie zum Teil bis zu der Eisenbahnbrücke, die sich seit mehr als hundert Jahren über den Sambesi spannt.

Die berühmte Brücke lässt sich beim «High Tea» in den frühen Abendstunden auf der Terasse des The Victoria Falls Hotel perfekt bestaunen. In dem Hotel, das 1904 an der damals geplanten Bahnlinie von Kapstadt nach Kairo eröffnete, wird die Tea Time auch heute noch zelebriert.

Weisses Hotel
Ein Ort mit Geschichte: Das Victoria Falls Hotel ist fast 120 Jahre alt. - Simone Spohr/dpa-tmn

Stilvoll auf Silber-Etageren serviert geniesst eine internationale Gästeschar die Darreichungen zum Tee. In dieser Form haben womöglich auch schon 1947 die damaligen englischen Prinzessinnen Elizabeth und Margaret bei ihrem Besuch an den Victoriafällen Scones, Sahne, Erdbeermarmelade und Lachs-Canapés serviert bekommen.

Nilpferde, Elefanten und sich räkelnde Krokodile

Der Sambesi ist nicht nur der Grenzfluss zwischen Simbabwe und dem benachbarten Sambia. Der längste Fluss im südlichen Afrika ist auch der Lebensraum vieler Wildtiere und ein Paradies für Vogelliebhaber.

Eine Reise zu den Victoriafällen lässt sich problemlos mit ein paar Tagen Safari-Erlebnis verbinden.

Wer es abenteuerlich mag, kann von der Stadt Victoria Falls als Selbstfahrer mit einem entsprechend ausgerüsteten Wagen in rund 40 Minuten in den Sambesi-Nationalpark (Zambezi National Park) fahren.

Wie in allen Nationalparks sind hier neben einem guten Orientierungssinn auch Fahrkünste gefragt, um sich selbstständig auf den relativ spärlich beschilderten Schotter- und Sandpisten zurecht zu finden.

Dafür belohnen überraschende Begegnungen: Bereits wenige Minuten hinter der Parkeinfahrt tummeln sich mehr als 20 Elefanten an und in einem Wasserloch. Auf dem weiteren Weg zum Mpala Jena Camp flitzen zierliche Impalas im Zickzack vor dem Auto her.

Ein Ranger im Park
Blessing Mpofu arbeitet als Ranger im Sambesi-Nationalpark. - Simone Spohr/dpa-tmn

«Die meisten unserer Gäste holen wir von Victoria Falls aus per Bootstour ab», erzählt Ranger Blessing Mpofu. Das sei die schnellste Verbindung in das Camp am Sambesi-Ufer.

Bei unserem Aufenthalt sehen wir eine durch die Bäume turnende Affenhorde, während einer Sonnenuntergangstour auf dem Sambesi räkeln sich Krokodile auf kleinen Inseln, Büffel- und Elefantenherden kommen zum Trinken ans Wasser, Nilpferde stapfen nachts zum Grasen an Land.

Robinson-Feeling im Nationalpark

Das Mpala Jena Camp mit insgesamt fünf Hauszelten für maximal 14 Gäste bringt Robinson-Crusoe-Feeling in den Sambesi-Nationalpark: Sand vom Fluss wurde im ganzen Aufenthaltsbereich aufgeschüttet, rund um die Bar hängen Schaukeln und wer möchte, relaxt nach der Safari in den Hängematten oder frühstückt barfuss mit den Füssen im Sand.

Hotel
Fünf solche Hauszelte stehen im Mpala Jena Camp im Sambesi-Nationalpark. - Simone Spohr/dpa-tmn

«Unser abendliches Treffen am prasselnden Feuer ist unser Busch-TV», sagt Blessing und lacht. Er zeigt auf die heutige Abend-Vorstellung: den nachtdunklen Himmel, an dem neben rund um das markante Kreuz des Südens unglaublich viele weitere Sterne funkeln.

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