Val D'Arpette: In diesem Schweizer Tal wähnt man sich in Kanada
Das Wichtigste in Kürze
- Das abgelegene Walliser Val d'Arpette trägt den Übernamen «Klein Kanada».
- Outdoor- und Naturfans kommen das ganze Jahr auf ihre Kosten.
Ein 30-minütiger Fussweg ab dem beliebten Ferienort Champex-Lac im südwestlichen Wallis. Keine 200 Höhenmeter, und schon wägt man sich in der nordamerikanischen Wildnis.
Den Übernamen «Klein Kanada» trägt die Gegend um das pittoreske Val d’Arpette zu Recht. Nicht nur wachsen hier mit den Clocher d’Arpette die höchsten Bäume des Landes.
Es sind auch die prächtigen Tannen, Lärchen, der rauschende Bach sowie die imposante Bergkulisse, die das Bild des Hochtals prägen.
An dessen Ende befindet sich das Relais d’Arpette. Es ist ein Berggasthaus mit fast hundertjähriger Geschichte und der ideale Ort, um die wilde Umgebung etwas ausgiebiger zu geniessen.
Zu Anfangszeiten um 1926 gab es im damals noch rustikalen Gasthaus weder Strom noch fliessend Wasser.
Längst hat beides Einzug gehalten, und auch sonst hat sich im Relais d’Arpette in den fast hundert Jahres Einiges verändert. Vieles, allem voran der Charme, ist ihm aber geblieben.
Auf Tuchfühlung mit Wildtieren
Dass es in den 17 Doppelzimmern und den diversen grösseren Schlafsälen keine Fernseher gibt, das Berggasthaus ebenso wenig über einen Wellness-Bereich verfügt, ist kein Versäumnis, sondern Programm. Dazu gehört auch der in der Gaststube knisternde Kamin.
Wer hierher, in das Hochtal auf 1600 Meter über Meer kommt, kommt in erster Linie der Natur wegen.
Wanderwege in allen Längen, für alle Niveaus liegen direkt vor der Haustür. In der Umgebung locken zahlreiche tolle Kletterrouten. Und die Hirsche, Gemse und Steinböcke lassen sich aus dem Innern der gemütlichen Gaststube beobachten.
Weil die geschützte und doch einfach zu erreichende Alp auf der Haute Route Chamonix-Zermatt liegt, wird das Relais vor allem im Sommer von Wanderern frequentiert.
2020 hat Bernd Rosenthal mit seinem Geschäftspartner das Relais d’Arpette von der Familie übernommen, die das Gästehaus über 90 Jahre lang geführt hatte.
Die Krise sahen die neuen Besitzer als Chance, um von einem Sommer- auf einen Ganzjahresbetrieb umzustellen.
Schliesslich gilt das Val d’Arpette nicht nur als Wander- sondern auch als Schneeschuhmekka. Und als idealer Ausgangspunkt für Langlauf- und Skitouren.
Auch für Camper und Glamper geeignet
Während der warmen Jahreszeit kommen im Val d’Arpette auch Camping-Freunde auf ihre Kosten. Zum Relais gehört ein gemütlicher, kleiner Campingplatz – für ein naturnahes Übernachten par excellence.
Camper ohne Ausrüstung können sich in einem komfortablen «Petite Arpette» einquartieren. Die sieben neuen, handgefertigten Holzzelte ermöglichen dank Dachfenster den direkten Blick in den funkelnden Sternenhimmel.