Frauengesundheit: Wie oft sollten Frauen zur Mammografie gehen?
Die Mammografie ist ein wichtiger Baustein zur Früherkennung von Brustkrebs. Sie sollte darum regelmässig in der Frauengesundheit durchgeführt werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine kostenlose Untersuchung wird in den meisten Kantonen alle zwei Jahre angeboten.
- Je früher Brustkrebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Brustkrebs ist der häufigste Krebs bei Frauen in der Schweiz. Jedes Jahr erkranken laut Krebsliga-Statistik etwa 6600 Frauen neu an Brustkrebs. Zum Vergleich: An zweiter Stelle steht Lungenkrebs mit lediglich 2100 Neuerkrankungen im Jahr.
Brustkrebs-Früherkennung zur Vermeidung von Todesfällen
Brustkrebs fordert laut Krebsliga-Statistik jedes Jahr etwa 1400 Todesopfer. Bei 18 Prozent aller an Krebs verstorbenen Frauen war Brustkrebs der Auslöser.
Einer der Gründe für die Häufigkeit des Mammakarzinoms ist der Einfluss der weiblichen Hormone. So haben Frauen, die sehr früh ihre erste Periode bekommen und spät in die Wechseljahre kommen, ein erhöhtes Brustkrebsrisiko.

Auch die Zufuhr künstlicher Hormone in Form der Antibabypille oder einer Hormonersatztherapie in der Menopause kann die Frauengesundheit beeinträchtigen. Dazu kommen viele andere Gründe wie die genetische Vorbelastung, die Brustdichte und der Lebenswandel. Übergewicht, Alkohol und Nikotin sind weitere Faktoren, die Krebs begünstigen.
Doch Brustkrebs muss nicht tödlich sein: Je früher er erkannt wird, umso besser sind die vollständigen Heilungschancen. Und eine regelmässige Mammografie ist der beste Weg, Tumore in den Brüsten aufzuspüren.
So verläuft die Mammografie
Die Mammografie ist eine Form der Röntgenaufnahme, bei der die Brüste waagerecht und senkrecht geröntgt werden. Dazu werden sie zwischen zwei Plexiglasplatten gelegt, was manche Frauen als unangenehm empfinden.
Dies ist jedoch notwendig, um möglichst gute Bildaufnahmen bei gleichzeitig geringerer Strahlenbelastung anzufertigen. Das Universitätsspital Zürich hat ein Gerät eingeführt, bei dem die Kompression der Brüste nicht mehr erforderlich ist.

Das medizinische Fachpersonal überprüft die Aufnahmen der Brüste dann auf gut- und bösartige Veränderungen. Bei etwa 95 Prozent aller Untersuchungen werden keine bösartigen Veränderungen aufgedeckt.
Die teilnehmenden Frauen erhalten einen entsprechenden schriftlichen Bescheid. Sollte eine bösartige Veränderung erkannt werden, erfolgt eine umfassende ärztliche Untersuchung.
Mammografie alle zwei Jahre für die Frauengesundheit
Als Goldstandard für die Prävention gilt eine Mammografie alle zwei Jahre. Diese Zeitspanne ist ausreichend, um frühe Veränderungen zu erkennen. Noch häufigere Untersuchungen sind nicht zu empfehlen, da die Strahlenbelastung dadurch steigt.
Die meisten Schweizer Kantone bieten Frauen heute regelmässige kostenlose Screenings als Teil der Vorsorge für die Frauengesundheit an. Lediglich ein kleiner Selbstbehalt muss bezahlt werden. In den Kantonen BL, AG, LU und GL ist die Einführung laut Swiss Cancer Screening geplant. Die sechs Kantone ZH, ZG, SZ, OW, NW und UR halten eigene Angebote zur Mammografie bereit.

Die Angebote richten sich an Frauen zwischen 50 und 70 oder 75 Jahren. Dies ist das Alter, in dem die meisten neuen Brustkrebserkrankungen auftreten. In den Kantonen, die kostenlose Screenings anbieten, erfolgt die Einladung zu einem Termin automatisch. Dieser kann bei Bedarf online oder telefonisch geändert werden.
Frauengesundheit: Kantone ohne Vorsorgeprogramme
In den Kantonen, die zurzeit keine allgemeinen Screenings anbieten, muss die Mammografie aus eigener Tasche bezahlt werden. Die Kosten belaufen sich auf etwa 180 Franken.

Lediglich bei Frauen mit genetischer Vorbelastung übernimmt die Grundversicherung der Krankenkasse die Kosten. Auch wenn in der gynäkologischen Praxis bei einer Tastuntersuchung ein Verdacht auf Brustkrebs entsteht, kann diese eine Überweisung ausstellen.