Eine Spinne hilft Forschern auf die Sprünge
Einige Spinnen können sehr weit springen. Um ihre Sprungtechnik zu untersuchen, haben Forscher nun eigens eine Springspinne dressiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Springspinnen können sechsmal so weit springen, wie ihr Körper lang ist.
- Ihre Sprungtechnik haben Forscher untersucht und festgestellt: Sie ändert sich, je nachdem wie weit das Tier springt.
- Bei kurzen Sprüngen zum Beutefang springt die Spinne so, dass sie zwar mehr Energie verbraucht, aber schneller ist.
Beim Sprung aus dem Stand kommen die meisten Menschen nicht weit. Sie schaffen höchstens das anderthalbfache ihrer Körpergrösse. Anders die Springspinnen: Diese können sechsmal so weit springen, wie ihr Körper lang ist. Doch wie machen die Krabbeltiere das? Dieser Frage ist ein Team aus Ingenieuren und Biologen der Universität Manchester nachgegangen.
Unterschiedliche Sprungstrategien, je nach Situation
Die Forscher brachten einer Springspinne der Art Phidippus regius bei, zwischen zwei Plattformen hin- und herzuspringen. Dabei variierten sie Abstand und Höhe der Plattformen und machten mit hochauflösenden Kameras und kleinen 3D-Computertomographie-Scannern Aufnahmen von der 15 Millimeter kleinen Spinne, die sie Kim getauft hatten. Sie entdeckten, dass Kim unterschiedliche Sprungstrategien verwendete – je nachdem wie weit sie springen musste. Bei langen Distanzen sprang Kim so, dass sie so wenig Energie wie möglich verbrauchte. Doch bei kurzen Sprüngen – zum Beispiel zum Beutefang – wählte die Spinnendame eine niedrige Flugbahn. Dadurch verbrauchte sie zwar mehr Energie, verkürzte aber die Flugzeit. So bleibt auch der Beute weniger Zeit, der hungrigen Sprungexpertin zu entgehen. In Zukunft soll die detaillierte Analyse von Kims Technik den Forschern helfen, auch Micro-Robotern perfektes Springen beizubringen.
Initiated by Gebert Rüf Stiftung