Tierschutz: Haustiere und Kleinkinder – so gelingt das Zusammenleben
Wenn Kleinkinder und Haustiere aufeinandertreffen, kann es schwierig werden. Der Tierschutz bietet hier einige Tipps, die das Zusammenleben vereinfachen können.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz leben über drei Millionen Haustiere.
- Nicht alle Haustierarten sind für das Zusammenleben mit Babys und Kleinkindern geeignet.
Die Schweizer Bevölkerung ist tierlieb: In fast jedem zweiten Haushalt des Landes lebt mindestens ein Haustier.
In der «statista»-Statistik weit vorne liegen dabei Katzen: Über 1,8 Millionen Samtpfoten werden in den Haushalten gezählt.
Dahinter folgen 848'000 Fische, wobei in einem einzigen Aquarium in der Regel mehrere Fische schwimmen.
Hunde liegen mit 544'000 Exemplaren auf dem dritten Platz, gefolgt von Reptilien, Vögeln, Kaninchen und kleineren Nagetieren.
Wenn das Baby zum Haustier kommt
Lebt das Haustier bereits mit den werdenden Eltern zusammen, stellt sich erst gar nicht die Frage nach einem möglichen Zusammenleben.
Hier ist es wichtig, von Anfang an Vorsichtsmassnahmen zu treffen, die beide Seiten schützen. Ganz wichtig ist dabei, dass Babys und Tiere nicht unbeaufsichtigt alleine gelassen werden.
Zum Schutz des Kindes sollte drauf geachtet werden, dass sich das Haustier nicht ins Babybett legen kann. Ein grösserer Hund könnte das schlafende Baby schon erdrücken.
Ist das Kind im Krabbelalter, können Katzenklappen sie magisch anziehen und ins Freie entwischen lassen. Besser ist es dann, die Katzenklappe zu sperren oder eine nur für die Katze überwindbare Barriere aufzubauen.
Nicht zuletzt ist es wichtig, dass das Baby keinen Zugang zum Futternapf des Tieres hat. Das ein oder andere Stückchen Trockenfutter wird ihm nicht schaden, doch grössere Mengen können gefährlich sein.
Hygieneregeln beachten
Ganz wichtig ist auch die Hygiene, denn das Immunsystem von Babys ist noch nicht auf Erreger vorbereitet. Regelmässiges Händewaschen ist Pflicht.
Katzen sollten unbedingt auf Toxoplasmose getestet werden, da der Erreger auf Menschen übertragen werden kann.
Toxoplasmose wird durch den Einzellerparasiten Toxoplasma gondii verursacht und ist eine Infektionskrankheit. Dieser Parasit hat die Fähigkeit, eine Vielzahl von Wirbeltieren, einschliesslich Menschen, zu infizieren.
Interessanterweise sind Katzen der Endwirt für Toxoplasma gondii. Das bedeutet, dass die Parasiten im Darm von Katzen reproduziert werden können, was zur Ausscheidung von Oozysten führt.
Über die Schwangere kann der Fötus geschädigt werden. Ausserdem besteht die Gefahr der Übertragung anderer Parasiten vom Tier auf das Baby.
Bei Babys spielt der Tierschutz dagegen noch keine so grosse Rolle. Hier sollten junge Eltern lediglich darauf achten, dass sie das Tier nicht vernachlässigen, wenn das Baby da ist.
Auch Hunde und Katzen können Eifersucht verspüren und diese Gefühle im schlimmsten Fall am Baby auslassen. Dem wachsenden Kind sollte dann der richtige Umgang mit dem Tier frühestmöglich beigebracht werden.
Tierschutz: Haustiere für Kleinkinder: lieber nicht
Manchmal haben Eltern auch den Wunsch, dem Kleinkind einen vierbeinigen Gefährten zu schenken.
Nicht selten sind dafür süsse Instagram-Stories verantwortlich, in denen Kleinkinder und Hunde oder Katzen als beste Freunde dargestellt werden. Allerdings sieht die Realität oft anders aus.
So sind Kleinkinder oft ungestüm und ungeschickt. Dazu verstehen sie noch nicht, dass das Haustier ein Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen ist.
Tiere, ganz gleich ob Hunde, Katzen oder Nager, werden dann oft gegen ihren Willen aufgehoben, gedrückt und festgehalten. In diesem Alter ist es darum schon aus Tierschutzgründen sinnvoll, auf ein Haustier zu verzichten.
Tierschutz: Das richtige Alter für das erste Haustier
Im Kindergarten lernen Kinder durch die Sozialisierung mit anderen Kindern allmählich, auf die Gefühle anderer Rücksicht zu nehmen.
Ab etwa vier bis fünf Jahren kommt daher ein erstes Haustier infrage, das von der Familie gemeinsam betreut wird. Als besonders pflegeleicht gelten Nagetiere wie Kaninchen und Meerschweinchen, die auch gerne knuddeln.
Allerdings ist auch hier der Tierschutz zu beachten: Zu einer artgerechten Haltung gehört vor allem, dass diese Rudeltiere niemals alleine gehalten werden dürfen. Es sollte also Platz für mindestens zwei, besser noch für drei oder vier Tiere sein.
Ansonsten ist es besser, noch etwas zu warten, oder sich direkt beim Tierschutz zu informieren.
Ab dem Grundschulalter sind Kinder auch für grössere Haustiere wie Hunde und Katzen bereit. Nur der Spaziergang mit dem Hund sollte noch eine Weile unter elterlicher Aufsicht stattfinden.