Die «Bad Boys» sorgen nochmals für Krawall
Zwei altgediente Polizisten gehen in Miami auf Streifzug. «Bad Boys for Life» ist ein launiger Actionfilm mit einer klischeehaften Geschichte.
Das Wichtigste in Kürze
- Will Smith und Martin Lawrence verursachen in «Bad Boys for Life» Kollateralschäden.
- Michael Bay hat diesmal nicht Regie geführt, das merkt man jedoch nur bedingt.
- Der Film wirkt wie aus der Zeit gefallen, dürfte aber Fans beider Vorgänger ansprechen.
Fast 17 Jahre nach ihrem letzten Kinoauftritt kehren Marcus Burnett (Martin Lawrence) und Mike Lowry (Will Smith) zurück. Die beiden Polizisten stehen dabei in ihrem Leben vor neuen Kapiteln.
Marcus ist gerade Grossvater geworden und denkt darüber nach, seine Polizeimarke an den Nagel zu hängen. Mike hingegen will weiterhin mit ihm auf Verbrecherjagd gehen. In der Zwischenzeit versucht der Verbrecher Armando Tapia (Jacob Scipio) den Mord an seinem Bruder zu rächen. Dabei stehen auch Mike und Marcus auf der Abschussliste.
Michael Bay lässt grüssen
Der erste Teil von «Bad Boys» erschien 1995. Mit dem Spielfilmdebüt hat der Regisseur Michael Bay den Sprung von der Werbeindustrie auf die grosse Leinwand vollzogen. Die Buddy-Cop-Comedy verlieh vor allem der Karriere des Serienstars Smith einen Schub.
Bay setzte sich 2003 für die Fortsetzung ebenfalls hinter die Kamera. Seine Stilmittel waren da bereits ausgeprägt: schnelle Schnitte, hektische Action, Zeitlupe und vor allem viele Explosionen. Dazu gesellte sich eine bunte Ästhetik, deren Inspiration aus der Werbung stammte.
Bei «Bad Boys for Life» hat Bay die Regie den Belgiern Adil El Arbi und Bilall Fallah überlassen. Sein Einfluss ist trotz des Wechsels hinter den Kulissen nicht zu übersehen. So kommen beispielsweise viele Sequenzen mit knallig orangefarbenen Bildern daher.
«Bad Boys»: Ein paar Nummern kleiner
Das Regie-Duo lässt es etwas ruhiger angehen und reiht nicht nur Actionsequenzen aneinander. Der Film tappt trotz langsamerer Herangehensweise in gewisse Genre-Fallen. In «Bad Boys for Life» tauchen austauschbare Bösewichte, profillose Verbündete sowie einige Klischees auf.
Die beiden Hauptfiguren liefern sich wie gewohnt mal mehr oder weniger amüsante Wortwechsel, gepaart mit wilden Schiessereien. Die Action ist diesmal übersichtlicher von der Kamera eingefangen und ein paar Nummern kleiner gehalten.
Dass es weniger brachial als zuvor zur Sache geht, liegt auch am nachdenklicheren Grundton. Die beiden Polizisten werden auf unterschiedliche Weise mit ihrem Alter konfrontiert. Dieser Ansatz erhält jedoch nur oberflächliche Aufmerksamkeit. Fans der Reihe brauchen deshalb keine tiefgründige Charakterstudie zu befürchten.
Fazit
«Bad Boys for Life» erinnert an die Actionfilme der vergangenen Zeit. Das Grundkonzept mit den zankenden Gesetzeshütern ist ein alter Hut. Die beiden Regisseure fügen der angestaubten Idee mehr Dramatik hinzu. Das mündet in einer generischen Geschichte, welche aber von den motivierten Hauptdarstellern aufgelockert wird.
Smith und Lawrence spielen sich gegenseitig die Bälle zu. Ihr Zusammenspiel funktioniert besser als in den Vorgängern. Abgesehen vom missratenen Schlussakt rast die altmodische Actionkomödie grösstenteils nach 124 Minuten unterhaltsam ins Ziel, ohne bleibende Eindrücke zu hinterlassen.
★★★☆☆