Garten: 3 Tipps für eine optimale Wassernutzung
Unser Klima verändert sich. Trockenheit wird nicht nur im Sommer ein Problem für unsere Gärten und deren Bepflanzung. Diese drei Ideen bieten Abhilfe.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer einen Garten hat, kann mit guter Beetanlage Trockenheits- und Hitzeschäden vorbeugen.
- Ein Trockenrasen enthält Gräser, die sparsam im Wasserverbrauch sind und Hitze aushalten.
- Im Sandbeet müssen Wurzeln länger werden – das trainiert Pflanzen für Trockenheit.
- Ein Kraterbeet wiederum hilft dabei, Wetterextreme zu regulieren.
In Hitzeperioden merken es alle: Die Pflanzen im Garten leiden unter Trockenheit. So wurden zum Beispiel an der Messstation Bern im Juli 2022 60 Millimeter Niederschlag gemessen. Das ist weniger als die Hälfte des üblichen Durchschnitts: dieser liegt in Bern bei 108 Millimeter.
Doch das Problem tritt nicht nur im Sommer auf: Auch während anderer Jahreszeiten regnet es in vielen Regionen bei uns mittlerweilse viel zu wenig. Nicht alle Pflanzen kommen mit der Trockenheit zurecht.
Es kann sich lohnen, die Gartenbepflanzung dauerhaft umzustellen. Hier sind drei Ideen:
Der Trockenrasen mit hitzetoleranten Gräsern
Ein Trockenrasen ist eine Rasen-Mischung, die Gräser enthält, die sparsamer mit Wasser umgehen beziehungsweise toleranter gegenüber Trockenheit und Hitze sind.
Mit einer solchen Mischung kann man auch Lücken oder ausgedünnte Partie in bestehenden Rasenflächen wieder aufstocken.
Das Sandbeet: Training für die Wurzeln
Ein Sandbeet trainiert die Pflanzen, besser mit einem Feuchtigkeitsmangel klar zu kommen. Der Grund: Sand ist arm an Nährstoffen und kann nur wenig bis kaum Wasser speichern. Die Pflanzen müssen also längere Wurzeln bilden, um damit an tiefere, fruchtbarere Erdschichten zu gelangen.
Wer Pflanzen in ein Sandbeet setzen will, sollte über dem Gartenboden eine 15 bis 20 Zentimeter starke Sandschicht aufschütten.
Sobald die Stauden richtig eingewurzelt sind, sind sie extrem wüchsig und robust, so Hofmann. Mit dem Vorteil, dass man die Pflanzen nur noch in der Anwuchsphase giessen muss. Danach entfällt das Wässern.
Am besten legt man das Beet im Frühherbst an – dann muss man auch in der Anwachsphase die Pflanzen wenig giessen. Vorausgesetzt, ab September regnet es ausreichend. Sandgärtner Hofmann verwendet am liebsten rundkörnigen Estrichsand mit einer Körnung von null bis acht Millimeter.
Nur im Winter müssen Sandgärtner die Stauden zurückschneiden und gefallenes Laub von der Fläche entfernen. Grünabfälle sollen dort nicht verrotten, damit sich auf dem Sand keine fruchtbare Humusschicht bilden kann.
Kleiner Nebeneffekt: Unkraut hat weniger Chancen in Sandbeeten. Denn es braucht hier ungleich länger, um an die fruchtbarere Erde zu gelangen. In der Zeit haben sich die Stauden etabliert und eine geschlossene Pflanzdecke gebildet. Das nimmt den Unkräutern beim Heranwachsen das Sonnenlicht.
Das Kraterbeet: optimale Verteilung von Sonne und Schatten
Ein Kraterbeet hilft dabei, Wetterextreme zu regulieren – etwa lange Trockenperioden im Sommer und viel Regen im Winter.
Das Kraterbeet legt man kreisrund an – drumherum gibt es einen Wall, und zur Mitte ragt das Beet tiefer in den Boden. Die Höhenunterschiede und der Wall bieten einen Schutz. Bei Wärme ist es im Krater kühler als draussen, und an heissen Tagen entsteht im Inneren sogar ein Verdunstungseffekt.
Im Beet gibt es verschiedene Pflanzzonen – der Feuchtegrad im Boden und die Stärke der Sonneneinstrahlungen unterscheiden sich je nach Zone. In der Mittel gedeihen frostempfindliche, wärmeliebende Pflanzen, die höhere Luftfeuchtigkeit vertragen – etwa Tomaten und Peperoni.
Der Kraterhang ist eher trocken. Hier wachsen gut Gemüsearten mit durchschnittlichen Ansprüchen – etwa Radieschen, Petersilie, Erdbeeren, Feldsalat, Zwiebeln und Karotten.
Beim Bepflanzen sollte man aber aufpassen, welche Pflanze schattigere, und welche sonnigere Standorte braucht. Auf dem Wall, dem trockensten Bereich, wachsen gut Kräuter, etwa Salbei, Thymian, Origanum und Lavendel.
Und so geht's: Die Mitte ist etwa 20 Zentimeter tief. Die Seiten der Grube steigen nach aussen hin an. Die ausgehobene Erde mischt man mit Humus, und schüttet damit den Wall auf. Der sollte etwa 30 Zentimeter über das Bodenniveau liegen.
Der Wall kann in Richtung Norden ruhig höher sein als im Süden – so kann man die Sonneneinstrahlung optimal auszunutzen.