Der richtige Zeitpunkt, um Rosen zurückzuschneiden
Mal kommt der Frühling im März, mal Ende April. Für's Zurückschneiden von Rosen müssen Nächte aber frostfrei sein. Aber wann ist das? Eine Pflanze hilft.
Das Wichtigste in Kürze
- Die beste Zeit, um Rosen zurückzuschneiden, ist wenn die Forsythien blühen!
- Denn die Forsythie ist eine sogenannte Zeigerpflanze: Wenn sie blüht, ist Frühlingsbeginn.
- Das heisst, die Nächte sind frostfrei, und das brauchen die Rosen, um zu treiben.
Rosen sind empfindliche Gewächse. Wer sie nicht gefährden will, sollte daher im Frühling nicht zu früh zur Schere für den Rückschnitt greifen. Sie könnten sonst erfrieren.
In Ihrem Garten oder dem Ihrer Nachbarn haben Sie beim Einschätzen des richtigen Zeitpunkts sogar eine Helferin: die Forsythie. Erblüht sie, ist – meistens – der richtige Moment für den Rückschnitt.
Die Blüte kann etwa Mitte März beginnen und je nach Sorte bis Mai dauern. Damit könnte man den Beginn des Rückschnittzeitraums eigentlich auch auf den Frühlingsbeginn einschränken.
Doch so einfach ist die Sache nicht. Weder das mit dem Wetter einhergehende Frühlingsgefühl noch die Forsythienblüte halten sich an Daten, die der Mensch gesetzt hat.
Vielmehr ist beides abhängig von der Witterung des jeweiligen Jahres. Und die ist immer etwas anders.
Forsythie zeigt den Frühlingsbeginn an
Die Forsythie gilt daher als eine sogenannte Zeigerpflanze des phänologischen Kalenders.
Anders als beim astrologischen und meteorologischen Kalender beginnen und enden seine Phasen nicht an einem festgelegten Tag.
Stattdessen werden sie jedes Jahr bestimmt von der Witterung und dem Entwicklungsstand der Pflanzen. Beides kann regional verschieden sein.
Das heisst: Wenn Zeigerpflanzen wie die Forsythie anfangen zu blühen, beginnt in einer Region eine neue Periode – in dem Fall der sogenannte Erstfrühling.
Blütezeit ist zwischen März und Mai. Es lohnt sich, immer noch ein Auge auf den Wetterbericht zu werfen – und im Zweifel lieber etwas länger zu warten. So riskiert man kein Erfrieren der Rosenknospen im Frost. Richtig zu spät kann man mit dem Schnitt kaum sein.
«Kaltes Herz, heisse Schere»
Der Schnitt ist wichtig für die Rosen, auch wenn man ihnen scheinbar die Chance auf viele Blüten nimmt – schliesslich schneidet man auch Knospen ab.
«Ein Rosengärtner braucht ein kaltes Herz und eine heisse Schere», sagt Heiko Hübscher vom Rosengarten Zweibrücken. «Der Schnitt ist nötig und er ist keine Brutalität an den Pflanzen. Denn die Rosen werden mit jedem Jahr anfälliger für Krankheiten – und irgendwann auch zu hoch.»
Die Züchter geben vor, wie hoch die Rose sein sollte, um im idealen Gleichgewicht zu sein. «Wird der Stock zu hoch, treiben unten keine Knospen mehr aus. Dann hat man dort nur noch Laub oder die Rose wird unten ganz kahl.»
Dafür kann ein regelmässiger Schnitt die Lebenserwartung einer Rose erhöhen – auf 25 bis 50 Jahre.
Idealerweise schneidet man etwa 0,5 bis einen Zentimeter über einer nach aussen zeigenden Knospe ab.
Wird zu dicht an diesem sogenannten Auge gekappt, kann es verletzt werden oder in der Folge austrocknen.
Geschnitten wird schräg nach oben, so kann Regenwasser schneller ablaufen. Das reduziert die Infektionsgefahr mit Pilzen und Bakterien.
Die verschiedenen Wuchsarten der Rosen werden unterschiedlich im Frühjahr geschnitten. Am besten hält man sich an die Angaben für die jeweilige Sorte, die der Züchter oder Händler macht.