So befreien Sie Ihre Wohnung von Ameisen, Spinnen & Co
Motten, Ameisen oder Spinnen in den eigenen vier Wänden – will niemand, kommt aber vor. Experten geben Tipps, wie man die Krabbeltiere wieder los wird!
Das Wichtigste in Kürze
- Viele Insekten kommen meist aus Schutz vor Kälte oder auf Nahrungssuche ins Haus.
- Bevor man zur Chemiekeule greift, sollte man Lockstofffallen und Ähnliches ausprobieren.
- Wichtig: Manche Tiere wie Spinnen sind vielmehr nützlich als schädlich!
Ameisen, Motten oder Bettwanzen – wer solche tierischen Mitbewohner hat, dem wird gern mangelnde Hygiene unterstellt.
Dabei kommen Insekten und andere Krabbeltiere wie Spinnen meist aus Schutz vor der Kälte ins Haus. Oder auf der Suche nach Nahrung. Eine Obstschale auf dem Tisch oder der Abfallbehälter mit Biomüll ziehen sie magisch an.
Viele Menschen verspüren ein Unbehagen, wenn die kleinen Vier-, Sechs- oder Achtbeiner im Haus sind. Der Drang, sie loszuwerden, ist gross. Mit Fliegenklatsche, Klebebändern oder Insektenspray wird ihnen zu Leibe gerückt.
Das Ergebnis: Einzelne Exemplare sind tot, aber die nächsten kommen ganz bestimmt.
Als erster Schritt zur Schädlingsbekämpfung: Bestimmen Sie, um welche Art Krabbeltier es sich handelt.
Das Bundesamt für Umwelt Bafu hält auf seiner Seite Tipps parat, wie mit typischen Schädlingen, Lästlingen und Nützlingen am besten umgegangen wird und wie sie gegebenenfalls bekämpft werden können.
Lockstofffallen statt Chemiekeulen
Der Handel bietet dazu viele Mittel an. Die Palette reicht von Sprays, Sprühmitteln, Ködern bis zu Elektroverdampfern, Strips, Streumitteln und Lichtfallen.
Beim Einsatz ist aber Vorsicht geboten, denn einige dieser Mittel bergen erhebliche gesundheitliche Gefahren.
Die meisten Insektensprays enthalten als Wirkstoffe Pyrethroide. Die Stoffe könnten zum Beispiel bei Katzen zu schweren Vergiftungserscheinungen oder gar zum Tode führen.
Es gibt schonendere Methoden, um die Plagegeister zu vertreiben. Beispielsweise eignen sich Pheromonfallen als unterstützende Massnahme gut für die Eindämmung des Schädlingsbefalls.
Pheromone sind synthetische Lockstoffe, die männliche Tiere anziehen, die dann auf der Falle kleben bleiben. Dadurch wird der Fortpflanzungszyklus unterbrochen.
«Fast jeder Schädlingsbefall lässt sich ohne grosse Chemiekeule bekämpfen», sagt Markus Puschmann vom Verein zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung.
Zum Beispiel Silberfischchen, die oft nicht als Schädlinge wahrgenommen würden, aber an Büchern und Tapeten beträchtliche Schäden anrichten könnten.
«Bei einem massenhaften Befall sollte man schon etwas dagegen tun», rät Puschmann. Statt Insektenspray, in dem oft giftige Chemikalien enthalten sind, die in der Raumluft auch Menschen schaden können, empfiehlt er Köderdosen.
«Aus denen nehmen die Insekten mit dem Futter den für sie tödlichen Wirkstoff auf, ohne dass er in den Raum gelangt.»
Spinnen als fleissige Helfer
Regelmässig zur kalten Jahreszeit suchen Spinnen gern das Warme in Wohnungen. Statt sie totzuschlagen, sollten sie lieber lebend nach draussen transportiert werden.
Oder man arrangiert sich mit ihnen. Denn es sind nützliche Tiere, die Insekten wie Fliegen und Mücken fressen und so das Haus von Ungeziefer reinigen.
Ein grosses Thema sind Bettwanzen – blutsaugende Insekten, die den Menschen stechen. Markus Puschmann: «Sie werden oft von draussen in Wohnungen eingeschleppt oder reisen aus den Ferien als blinde Passagiere im Gepäck mit ein.»
Wer ein Bettwanzen-Problem hat, solle sich nicht scheuen, schnell einen professionellen Schädlingsbekämpfer zu beauftragen. Eine erfolgreiche Bekämpfung sei schwierig.
«Geprüfte Schädlingsbekämpfer» beauftragen
Die Suche nach einem Schädlingsbekämpfer birgt jedoch Tücken. Im Internet fänden sich viele Anbieter, die unprofessionell arbeiteten und überteuerte Rechnungen schreiben.
Auch beim Schädlingsprofi sollten Kunden darauf bestehen, dass möglichst unbedenkliche Mittel eingesetzt werden.
Dass Insekten und andere Krabbeltiere ins Haus kommen, kann man oft nicht verhindern. Doch man kann es ihnen schwer machen, zum Beispiel mit Fliegengittern vor Türen und Fenstern.
Lebensmittelschädlinge wie Motten werden oft mit Einkäufen mitgebracht. Neu gekaufte Lebensmittel sollte man deshalb grundsätzlich auf einen möglichen Befall zu untersuchen und einwandfreie Ware dann in verschliessbare Behälter umfüllen.