Kosovo: Nach Verhaftung von Serben droht Belgrad mit Dialogende

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Serbien,

Serbien droht nach der Verhaftung von fünf Landsleuten im Kosovo mit dem Ende des von der EU vermittelten Kosovodialoges.

Marko Duric, der Direktor des serbischen Büros für Kosovo und Metohija, fordert die sofortige Freilassung der fünf im Kosovo verhafteten Serben.
Marko Duric, der Direktor des serbischen Büros für Kosovo und Metohija, fordert die sofortige Freilassung der fünf im Kosovo verhafteten Serben. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kosovo wurden fünf Serben verhaftet.
  • Die serbische Regierung fordert die sofortige Freilassung.
  • Sie droht mit der Einstellung der Vermittlungsgespräche.

«Sollten die fünf Verhafteten bis zum Abend nicht freikommen, wird es auf lange Sicht keinen Dialog geben», sagte der in der serbischen Regierung für das Kosovo zuständige Marko Djuric am Dienstag in Belgrad. «Für mich ist das ein feiges, bestialisches und unverschämtes Verhalten», sagte der Spitzenpolitiker weiter.

Spezialkräfte der Kosovo-Polizei hatten am Morgen die fünf Serben in der Region der Gemeinde Gnjilane südöstlich der Hauptstadt Pristina verhaftet. Sie sollen gegen die Verfassung des Landes gearbeitet haben, sagte Parlamentspräsident Kadri Veseli.

Serbische Polizisten flüchten aus Kosovo

Möglicherweise stehen die Verhaftungen in Zusammenhang mit der massenhaften Flucht serbischer Polizisten aus dem Polizeidienst des Kosovos. Angeblich habe es Druck aus Belgrad auf die Landsleute gegeben, die Kosovo-Polizei zu verlassen. Knapp 30 Serben hätten den Dienst quittiert, hatten die Behörden am Vortag mitgeteilt.

Die frühere serbische Provinz Kosovo, die zu mehr als 90 Prozent von Albanern bewohnt wird, ist seit 2008 selbstständig. Serbien erkennt das nicht an und will seinen einstigen Landesteil zurückhaben. Die EU bemüht sich seit vielen Jahren um eine Vermittlung. In diesem Zusammenhang war vereinbart worden, dass auch Vertreter der serbischen Minderheit in den Kosovo-Polizeidienst aufgenommen werden. Zahlreiche von ihnen haben diesem Dienst jetzt den Rücken gekehrt.

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