127 Festnahmen bei Protesten in US-Stadt Louisville
Bei den Protesten nach einer umstrittenen Justizentscheidung zu den tödlichen Polizeischüssen auf die Afroamerikanerin Breonna Taylor sind in der US-Stadt Louisville mehr als 120 Menschen festgenommen worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Demonstrationen gegen Justizentscheidung zu Polizeischüssen auf schwarze Frau.
Ein Polizeisprecher erklärte am Freitag, es seien mindestens 127 Menschen in Gewahrsam genommen worden.
Die Stadt im Bundesstaat Kentucky war am Mittwoch von teils gewaltsamen Protesten erschüttert worden. Dabei wurden auch zwei Polizisten durch Schüsse verletzt, ein Verdächtiger wurde festgenommen. Demonstrationen gab es auch in einer Reihe anderer US-Städte.
Auslöser der Proteste war die Entscheidung einer Grand Jury, keinen Polizisten wegen der tödlichen Schüsse auf die Afroamerikanerin Taylor in ihrer eigenen Wohnung anzuklagen. Ein Beamter wurde lediglich angeklagt, weil Kugeln aus seiner Waffe in eine Nachbarwohnung gegangen waren. Ihm wird deswegen eine fahrlässige Gefährdung des Lebens Anderer zur Last gelegt.
Taylor war am 13. März von weissen Polizisten in Louisville bei einer nächtlichen Drogenrazzia erschossen worden. Die Justiz stuft die Polizeischüsse aber als gerechtfertigt ein, weil Taylors Freund einen Schuss auf die Beamten abgegeben hatte.
In den USA kommt es seit Monaten zu Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze. Taylor ist - wie der Ende Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis getötete George Floyd - eine der Symbolfiguren der Bewegung Black Lives Matter.