US-Amerikanerin Carly Gregg (14) hat ihre Mutter erschossen. Videoaufnahmen zeigen die Tat teilweise – jetzt kassiert die Teenagerin lebenslänglich.
Carly Gregg Mord
Carly Gregg läuft erst in die Richtung ihres Zimmers.
Carly Gregg Mord
Doch dann dreht sie um und läuft in das Schlafzimmer ihrer Eltern.
Carly Gregg
Vermutlich mit der Tatwaffe versteckt hinter dem Rücken wirft sie einen Blick in die Küche, wohl um zu schauen, ob sich ihre Mutter dort befindet.
Carly Gregg
Danach geht sie in ihr Zimmer, das ihre Mutter gerade durchsuchen soll.
Carly Gregg
Es sind Schüsse zu hören, dann kommt Carly mit einer Hand hinter dem Rücken zurück in die Küche.
Carly Gregg
Zielstrebig greift sie nach dem Handy auf der Abdeckung und fängt an zu tippen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 19. März 2024 ermordet Carly (14) in den USA ihre Mutter.
  • Auf einer Überwachungskamera sind die Schüsse zu hören.
  • Ein halbes Jahr später kommt das Gericht zum Urteil: lebenslängliche Freiheitsstrafe.
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Am 19. März dieses Jahres fährt US-Amerikanerin Ashley Smylie ihre Tochter Carly Gregg (14) von der Schule nach Hause.

Wenig später sind auf der Überwachungskamera ihres Hauses drei Schüsse zu hören. Smylie wurde ermordet – von ihrer eigenen Tochter.

Ein halbes Jahr später kommt die Jury im Gerichtsprozess zu einem Urteil: lebenslange Freiheitsstrafe für die heute 15-Jährige.

Überwachungsaufnahmen liefern klare Beweise

Der Gerichtsprozess gibt Aufschluss über die Ereignisse des 19. März. Dank der Überwachungskamera in der Küche lassen sich viele Bewegungen von Carly genau verfolgen.

Nachdem Carly Gregg nach der Schule ihre Hunde rausgelassen hat, läuft sie in Richtung ihres Zimmers. Doch nach einem kurzen Blick durch die Türe dreht sie ab. Stattdessen geht sie in das Schlafzimmer ihrer Eltern, wo sie vermutlich eine Pistole holt.

Carly Gregg
Carlys Hunde wurden Zeugen des Mordes an ihrer Mutter. - Instagram

Carly versteckt die Waffe geschickt vor der Kamera und läuft zurück zu ihrem Zimmer. Dort habe ihre Mutter ihre Vapes mit Marihuana gefunden, wie die Staatsanwaltschaft vor Gericht sagt. Ein Freund von Carly, der besorgt um ihr Suchtverhalten gewesen sei, habe Smylie auf den Konsum ihrer Tochter hingewiesen.

Dass die Mutter ihre Vapes gefunden hat, ist das mögliche Tatmotiv.

Ein Gespräch kann auf den Überwachungsaufnahmen nicht ausgemacht werden – lediglich drei Schüsse sind zu hören. Wenig später kommt Carly in die Küche. Ihre Hand hält sie hinter ihrem Rücken, darin befindet sich wohl die Tatwaffe.

Kaltblütig, kalkuliert und gewissenlos

Zielsicher setzt sich Carly auf einen Barhocker und schnappt sich ein Handy. Dieses soll ihrer Mutter gehören und von ihm wird wenig später eine Nachricht an Carlys Stiefvater verschickt: «Wann kommst du nach Hause, Schatz?»

Daraufhin soll Carly sich bei mehreren Freunden gemeldet und um Hilfe gebeten haben. Eine Freundin antwortet ihr und kommt unwissend zum Grundstück der Familie.

Carly zeigt ihr die Leiche ihrer Mutter. «Drei Schüsse waren für meine Mutter, und ich habe drei weitere, die auf meinen Stiefvater warten», soll Carly gesagt haben. Dann schickt sie die Freundin in den Garten.

Carly Gregg Mord
Laut ihrem Anwalt soll Carly eine ausgezeichnete Schülerin gewesen sein und hatte eine gute Beziehung mit ihrer Mutter. - Instagram

Denn wenig später kommt Heath Smylie, Carlys Stiefvater, nach Hause – und wird gleich mit Schüssen empfangen. Insgesamt dreimal soll Carly abgedrückt haben, dann konnte Smylie ihr die Waffe entreissen.

Carly flieht. Währenddessen wählt ihr Stiefvater den Notruf. Er wurde nur in die Schulter getroffen.

War Carly psychisch krank?

Die Verteidigung versuchte gar nicht erst, Carlys Tat zu bestreiten. Stattdessen sagt sie, Carly sei psychisch krank und sei aufgrund des hohen Stresses in einen Ausnahmezustand geraten.

Dabei bezieht sie sich darauf, dass Carly schon vor dem Geschehnis Depressionen gehabt und sich selbst verletzt habe. Ausserdem habe sie Stimmen gehört.

Auch Carlys Stiefvater scheint diese Sicht der Dinge zu stützen. Sie habe gewirkt, als hätte sie einen Dämon gesehen, und schien ihn gar nicht wiedererkannt zu haben.

Doch für die Staatsanwaltschaft und die Jury ist dies nicht zureichend. Hinter Carlys Taten, wie etwa dem Verstecken der Waffe oder der Nachricht an ihren Stiefvater, würde Kalkül stecken. Dies beweise, dass sie genau gewusst habe, was sie tat.

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