Trump erwägt Gebrauchtkauf für neue Air Force One
Verzögerungen bei Boeing frustrieren Donald Trump. Der zieht nun in Betracht, gebrauchte Flugzeuge als Alternative für die neue Air Force One zu erwerben.
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Donald Trump verliert allmählich die Geduld mit dem Flugzeugbauer Boeing. Wie «Focus» berichtet, denkt der US-Präsident an Alternativen für die neuen Air-Force-One-Maschinen aufgrund anhaltender Lieferprobleme.
Die Auslieferung der bestellten Boeing 747-8 verzögert sich immer weiter. Ursprünglich war die Inbetriebnahme der neuen Präsidentenmaschinen für 2024 geplant. Nun ist laut «Focus» sogar von 2029 die Rede.
Dies würde bedeuten, dass Trump auch in seiner zweiten Amtszeit nicht mit den neuen Flugzeugen fliegen könnte.
Trumps Frustration wächst
Der Präsident machte seinem Ärger kürzlich Luft, wie «Focus» unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AP berichtet. «Ich bin nicht zufrieden mit Boeing», äusserte Trump gegenüber Journalisten an Bord der aktuellen Maschine, man prüfe derzeit Alternativen.
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Eine mögliche Lösung, die Trump in Betracht zieht, ist der Kauf eines gebrauchten Flugzeugs. «Vielleicht kaufen wir ein Flugzeug», sagte der Präsident und fügte hinzu, dass er die gebrauchte Maschine dann umbauen könne.
Besichtigung eines alternativen Flugzeugs
Um seinen Unmut zu unterstreichen, besichtigte Trump kürzlich ein alternatives Flugzeug. Laut «Reuters» handelte es sich dabei um eine 12 Jahre alte Maschine, die früher der königlichen Familie von Katar gehörte.
Das Weisse Haus bestätigte den Besuch. Kommunikationsdirektor Steven Cheung erklärte: «Präsident Trump besichtigt ein neues Boeing-Flugzeug, um die neue Hardware/Technologie zu testen.»
Wie «Focus» berichtet, ziehe Trump sogar den Kauf eines Flugzeugs aus dem Ausland in Betracht. Lediglich Airbus habe der US-Präsident explizit ausgeschlossen.
Boeings Schwierigkeiten
Boeing selbst gab keinen unmittelbaren Kommentar zu Trumps Besuch ab. Das Unternehmen verwies Fragen zu Verzögerungen im Air Force One-Programm an die Air Force, wie «Reuters» berichtet.
Die Produktion soll durch Probleme in der Lieferkette, hohe Kosten und die Komplexität der Flugzeuge verlangsamt worden sein. Boeing-Führungskräfte erklärten, der Vertrag sei zu niedrig angesetzt für die hochspezialisierten Maschinen.
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Laut «Reuters» trifft sich Boeing-CEO Kelly Ortberg mit Trumps Verbündetem Elon Musk, um Möglichkeiten zur Beschleunigung des Projekts zu erörtern. «Der Präsident will (sie) früher, also arbeiten wir (...) zusammen, um zu sehen, was wir tun können», sagte Ortberg.
Ein fliegendes Weisses Haus
Die Air Force One ist mehr als nur ein Transportmittel für US-Präsidenten. Sie gilt als fliegendes Weisses Haus, ausgestattet mit modernster Technologie und Sicherheitssystemen.
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Die aktuellen Flugzeuge, zwei umgebaute Boeing 747, wurden noch von Ronald Reagan in Auftrag gegeben und 1990 in Dienst gestellt. Sie verfügen über fortschrittliche Kommunikationssysteme und Selbstverteidigungsmechanismen.
Jede Flugstunde schlägt mit rund 180'000 US-Dollar (etwa 157'000 Franken) zu Buche. Begleitet wird die Air Force One stets von einer Flotte von Tank- und Frachtflugzeugen sowie gelegentlich von Jagdflugzeugen.