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Airbus und Boeing wollen Zulieferer Spirit aufteilen

Marten Jansen
Marten Jansen

USA,

Es naht eine Einigung in der Diskussion zwischen Boeing und Airbus bezüglich des Flugzeugteile-Zulieferers Spirit Aerosystems.

Boeing Airbus Spirit Aerosystems
Ein Mitarbeiter von Spirit Aerosystems. - Spirit Aerosystems

Das Wichtigste in Kürze

  • Boeing und Airbus könnten sich über eine Aufteilung von Spirit AeroSystems einigen.
  • Spirit gehörte früher zu Boeing und beliefert beide Unternehmen mit Flugzeugteilen.

Die beiden Giganten der Flugzeugindustrie, Boeing und Airbus, könnten sich bald auf eine Aufteilung ihres gemeinsamen Zulieferers Spirit AeroSystems einigen. Dies berichten Insider aus der Branche. Die beiden Unternehmen untersuchen aktuell Möglichkeiten zur Entflechtung ihrer jeweiligen Beziehungen zu Spirit.

Wie «Die Presse» schreibt, spricht Airbus davon, dass verschiedene Optionen geprüft werden. Boeing hingegen hat bisher keine Stellungnahme abgegeben. Es sei allerdings bekannt, dass alle drei Parteien miteinander im Gespräch sind und ein Rahmenabkommen mit einem detaillierten Zeitplan erörtern.

Boeing plante bisher, Spirit vollständig zurückzukaufen und zu prüfen, wie man von Airbus benötigte Werke an den Konkurrenten verkaufen könne. Ein Sprecher von Spirit betonte jedoch: «Wir konzentrieren uns auf die Bedürfnisse unserer Kunden – das wird sich nicht ändern.»

Spirits Rolle in der Flugzeugproduktion

Spirit AeroSystems wurde 2005 von Boeing ausgegliedert und hat seitdem Teile seiner Produktion Jahrzehnte an das Unternehmen geliefert. Kurz nach seiner Abspaltung gewann es auch Airbus als mittlerweile zweitgrössten Kunden hinzu.

Heute ist Spirit etwa vier Milliarden Dollar wert (umgerechnet etwa 3,6 Milliarden Franken). Airbus trägt rund einen Fünftel zum Umsatz bei, Boeing etwa 70 Prozent. Das US-Unternehmen lässt vor allem Bauteile für seinen Bestseller 737 von Spirit produzieren.

Um nach einer Reihe von Zwischenfällen wieder mehr Kontrolle über ihre Lieferkette zu erlangen, müsse man Produktionsprozesse der Europäer ausgliedern. Insidern zufolge hat Airbus jedoch klargestellt, dass Boeing keinesfalls Einblicke in die Planung und Kostenstruktur für den A350 erhalten darf.

Die Zukunft der Spirit-Werke

Für Airbus sind das Kinston-Werk im US-Bundesstaat North Carolina und die Tragflächenfabrik für den A220 in Belfast von besonderer Bedeutung. Es wird vermutet, dass Airbus möglicherweise mehr als eine Milliarde Dollar in den Standort Nordirland investieren muss.

Andererseits würde Spirits wichtigstes Werk in Wichita im Bundesstaat Kansas definitiv an Boeing gehen. Was mit den kleineren Fabriken von Spirit in Marokko, Schottland und Malaysia geschehen soll, bleibt noch offen.

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