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Airbus verschiebt Pläne für Wasserstoff-Flugzeuge

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Frankreich,

Airbus verschiebt die Entwicklung von Wasserstoffflugzeugen, wodurch das Ziel, bis 2035 emissionsfreies Fliegen zu ermöglichen, in weitere Ferne rückt.

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Das Airbus-Logo (Archivbild) - AFP/Archiv

Der Flugzeugbauer Airbus gibt das Ziel auf, bis 2035 ein Wasserstoffflugzeug auf den Markt zu bringen. Dies bedeutet einen Rückschlag für die Klimaziele der Luftfahrt.

Das Unternehmen kürzt zudem die Forschungsausgaben und begründet dies mit Verzögerungen beim Aufbau der nötigen Infrastruktur. Airbus hat gegenüber der französischen Gewerkschaft Force Ouvrière eingeräumt, dass sich das Wasserstoff-Projekt um bis zu zehn Jahre verzögern wird.

Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung werden um 25 Prozent gekürzt und wichtige Tests verschoben, so laut«Süddeutsche Zeitung».

Ziel will weiterhin verfolgt werden

Airbus nannte als Grund für die Verschiebung, dass die Wasserstoffinfrastruktur sich langsamer entwickle als geplant. Insbesondere die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff, der mittels erneuerbarer Energien gewonnen wird, bleibe hinter den Erwartungen zurück, berichtet «Golem».

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Airbus wird vorerst doch kein Wasserstoffflugzeug auf den Markt bringen (Symbolbild) - AFP/Archiv

Trotz der Verzögerungen betont das Unternehmen, an dem Ziel festzuhalten. Nämlich ein kommerziell erfolgreiches, vollelektrisches und von Wasserstoff angetriebenes Flugzeug auf den Markt zu bringen.

«Wasserstoff hat das Potenzial, eine transformative Energiequelle für die Luftfahrt zu sein», so Airbus. Jedoch sei die Entwicklung eines Wasserstoff-Ökosystems eine riesige Herausforderung ist, die weltweiter Zusammenarbeit bedarf, meldet die «Süddeutsche Zeitung».

Bis 2025 klimaneutral

Die Luftfahrtbranche hat sich laut «MSN> vorgenommen, bis 2050 klimaneutral zu sein, was jedoch auf Skepsis stösst. Airbus hatte versucht, eine Führungsrolle in der Transformation der Luftfahrt hin zu einer nachhaltigeren Industrie einzunehmen.

Denkst du, dieses Ziel kann erreicht werden?

Institutionen wie der Airline-Verband IATA gehen davon aus, dass Wasserstoff und Elektroflugzeuge eine untergeordnete Rolle spielen werden.

Konkurrent Boeing steht der Wasserstofftechnologie ohnehin skeptisch gegenüber.

Alternative Kraftstoffe und steigende Emissionen

Fluggesellschaften setzen kurz- und mittelfristig vor allem auf nachhaltig produziertes und synthetisches Flugbenzin, sogenannte Sustainable Aviation Fuels (SAF).

Allerdings bestehen bei SAF ähnliche strukturelle Probleme wie bei Wasserstoff. Denn es ist unklar, wie in kurzer Zeit eine so grosse Menge an nachhaltigem Treibstoff produziert werden kann.

Airbus Flugzeug Frankreich
Fluggesellschaften wollen stattdessen auf nachhaltig produziertes Flugbenzin setzen. - keystone

Der Kohlendioxid-Ausstoss der zivilen Luftfahrt ist nach der Corona-Pandemie wieder deutlich gestiegen. Wegen gestörter Lieferketten und der Krise bei Boeing fliegen viele Fluggesellschaften ältere und ineffiziente Maschinen länger als geplant.

Auswirkungen auf Flugzeugentwicklung

Im Rahmen des ZEROe-Projekts wollte Airbus zunächst ein Regionalflugzeug mit etwa 100 Sitzen bauen.

Mit der Entscheidung, die Wasserstoff-Forschung zu abzubremsen, erhöht sich der Druck, anderswo schnellere Fortschritte zu erzielen.

Nachfolger der 737- und A320neo-Baureihen werden wohl erst Ende der 2030er-Jahre angeboten.

Kommentare

User #4143 (nicht angemeldet)

Nachhaltig fliegen ist eine Lachnummer

User #6383 (nicht angemeldet)

Es wird nie gelingen! Seit über 100 Jahren floppen sämtliche Versuche wegen fehlender Wirtschaftlichkeit und Versprödung.

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