Andrew Brunson: USA lehnen Angebot der Türkei zur Freilassung ab
Die US-Regierung hat einem Medienbericht zufolge ein Angebot der Türkei zur Freilassung des US-Pastors Andrew Brunson abgelehnt.
Das Wichtigste in Kürze
- Andrew Brunson werden Verbindungen zum Gülen-Putsch nachgesagt.
- Über dessen Festnahme ist ein Streit ausgebrochen.
Wie das «Wall Street Journal» am Montag berichtete, will Washington mit Ankara erst über diese und andere Streitfragen reden, wenn Brunson sowie mehrere weitere US-Bürger und drei türkische Ortskräfte der US-Botschaft wieder frei sind.
Gegen Nato gehandelt?
«Ein echter Nato-Verbündeter hätte Brunson gar nicht erst festgenommen», sagte ein US-Regierungsvertreter der Zeitung. Brunson steht im Zentrum des Konflikts zwischen den USA und der Türkei.
Der evangelische Pastor wurde im Oktober 2016 unter Spionage- und Terrorvorwürfen inhaftiert und Ende Juli aus gesundheitlichen Gründen in den Hausarrest verlegt. Am Freitag lehnte ein Gericht im türkischen Izmir seine Freilassung erneut ab.
Trump fordert Freilassung
US-Präsident Donald Trump fordert seit langem Brunsons Freilassung. Anfang August verhängte er deshalb Sanktionen gegen zwei türkische Minister. Ausserdem verdoppelte Trump die Zölle auf türkische Stahl- und Aluminiumimporte - und beschleunigte damit die Talfahrt der türkischen Lira.
In den Medien wurde bereits seit längerem über einen Austausch Brunsons gegen den in den USA inhaftierten türkischen Banker Mehmet Hakan Atilla spekuliert. Der Vizechef der staatlichen Halkbank war im Mai von einem New Yorker Gericht wegen Verstössen gegen die US-Iran-Sanktionen zu 32 Monaten Haft verurteilt worden. Der Halkbank droht zudem wegen ihrer Rolle in den Iran-Geschäften des Geschäftsmanns Reza Zarrab eine Geldstrafe in Milliardenhöhe.