Las Vegas: Anklage wegen Tod von Afroamerikaner nach Polizeieinsatz
Das Wichtigste in Kürze
- Im September 2019 starb der Afroamerikaner Byron Williams nach einem Polizeieinsatz.
- Nun hat seine Familie in Las Vegas die Stadtverwaltung und vier Polizisten verklagt.
- Sie fordern eine Entschädigung in nicht bezifferter Höhe.
In Las Vegas hat die Familie eines nach einem Polizeieinsatz gestorbenen Afroamerikaners die Stadtverwaltung und vier Polizisten verklagt.
Die Hinterbliebenen erheben in ihrer am Donnerstag eingereichten Klage den Vorwurf, dass die Beamten exzessive Gewalt angewendet hätten. Somit hätten sie den Tod ihres Angehörigen verschuldet. Sie fordern eine Entschädigung in nicht bezifferter Höhe.
Die Todesumstände des 50-jährigen Byron Williams erinnern an den Fall des Afroamerikaners George Floyd. Dieser war im Mai 2020 bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota getötet worden. Floyd ist zu einer globalen Symbolfigur für exzessive Polizeigewalt und die Folgen von Rassismus geworden.
Wie Floyd wurde Williams wegen eines geringfügigen Vergehens gestoppt. Er war im September 2019 in der Metropole im Bundesstaat Nevada mit dem Fahrrad ohne Licht unterwegs. Williams war unbewaffnet.
Wie Floyd wurde Williams von der Polizei mit dem Gesicht nach unten zu Boden gedrückt. Und auch er sagte mehrfach «Ich kann nicht atmen», bevor er das Bewusstsein verlor. Williams starb laut der Anklageschrift eine Stunde nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus.
Der weisse Polizist Derek Chauvin, der auf Floyds Nacken gekniet hatte, wurde im Juni wegen Totschlags verurteilt. Dies zu 22 Jahren und sechs Monaten Gefängnis. Floyds Familie wurde eine Entschädigung von 27 Millionen Dollar (23 Millionen Euro) zugesprochen.