Anschlag in New Orleans – Experte warnt vor «Rückkehr des Terrors»
Nach dem Anschlag in New Orleans mahnt ein Experte, dass der Bedrohung durch islamistischen Terror wieder mehr Beachtung geschenkt werden muss.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Terroranschlag in New Orleans forderte 14 Tote – er war vom IS inspiriert.
- Ein Terror-Experte warnt nun vor einer Rückkehr des IS-Terrors im Westen.
- Biden und Trump bekunden ihr Mitgefühl nach der Amokfahrt in den USA.
Der islamistische Terror kehrt in den Westen zurück.
Bei einer Amokfahrt in der Silvesternacht in New Orleans (USA) sind 14 Menschen gestorben, 35 weitere sind verletzt. Der Täter Shamsud-Din Jabbar wurde von der Polizei erschossen.
Der 38-jährige Texaner war US-Bürger und diente für die US-Armee unter anderem in Afghanistan. Das mutmassliche Motiv des Anschlags in New Orleans war ein islamistisches. In seinem Wagen fand die Polizei eine Flagge der Terror-Miliz Islamischer Staat (IS).
Terror-Experte Peter Neumann sagt nach dem Terrorakt gegenüber dem WDR: «Das war der grösste Anschlag des IS im Westen seit Mai 2017.»
Damals verübte ein Islamist in Manchester (Grossbritannien) ein Selbstmordattentat auf ein Popkonzert der Sängerin Ariana Grande.
Terror erstarkt im Westen wieder
Der Anschlag von New Orleans passe in ein Muster, erklärt der Experte. «Das Muster ist, dass der IS wieder am Erstarken ist. Nicht nur in Amerika, sondern auch bei uns in Europa.»
Er verweist auf eine Vervierfachung (!) der dschihadistischen Aktivitäten.
Gegenüber «Bild» spricht Neumann sogar von einer «Rückkehr des Terrors». «Und wie bei vorherigen Wellen spielen Nachahmer-Effekte wahrscheinlich auch diesmal eine wichtige Rolle.»
Der Experte hofft, dass die Sicherheitsbehörden und die Politik die Bedrohung durch Terrorismus wieder zur Priorität machen.
Ein weiterer Hebel sei eine strengere Kontrolle von Social Media, wo sich viele der Täter radikalisieren. Zudem müssen die Sicherheitsbehörden ihre Erkenntnisse verknüpfen.
Das FBI geht beim Anschlag in New Orleans von einem Einzeltäter aus. Ein zunächst vermuteter Zusammenhang mit einer Explosion eines Autos vor einem Trump-Hotel in Las Vegas kann inzwischen ausgeschlossen werden.
Terror mit Pick-up-Truck – «viele Leichen am Boden»
Der Täter verübte den Anschlag, indem er mit einem Pick-up-Truck auf der Bourbon Street in die Menschenmenge raste.
Ein Augenzeuge berichtete gegenüber der BBC: «Die Leute begannen zu rennen und sich unter den Tischen zu verstecken.»
Ein Hotelangestellter berichtete zudem gegenüber «CBS News»: «Als wir aus dem Fenster schauten, sahen wir viele Leichen auf dem Boden.»
Erschüttert rannte er nach draussen, um zu helfen. «Wir brachten einige Menschen ins Hotel, um sie zu versorgen. Die Szene war einfach schrecklich.»
Das Auto kam schliesslich zum Stillstand. Der Fahrer eröffnete das Feuer auf die Polizisten. Zwei Beamte wurden dabei getroffen. Sie befinden sich in einem stabilen Zustand.
Die Polizei erschoss den Täter schliesslich.
Polizeichefin Anne Kirkpatrick sagte bei einer anschliessenden Pressekonferenz: «Der Fahrer war wild entschlossen, dieses Blutbad anzurichten und den Schaden zu verursachen.»
Joe Biden und Donald Trump sprechen nach Terror Mitgefühl aus
US-Präsident Joe Biden sprach den Opfern der «verabscheuungswürdigen Tat» und deren Angehörigen sein Mitgefühl aus. «Unser Land trauert mit Ihnen», sagte er. «Wir sind an Ihrer Seite, während Sie in den kommenden Wochen trauern und während Sie heilen.»
Auch sein designierter Nachfolger Donald Trump sprach sein Mitgefühl aus.
Auf seiner Plattform «Truth Social» schrieb er: «Unsere Herzen sind mit allen unschuldigen Opfern und ihren Lieben, inklusive der mutigen Beamten der Polizei in New Orleans.»
Trump verweist darauf, dass er immer vor «Kriminellen, die in unser Land kommen» warnte. Dabei spielt er auf eine bislang unbestätigte ausländische Abstammung des Täters an. Dass diese «deutlich schlimmer» als die Kriminellen im Land seien, habe sich nun als wahr herausgestellt, so der Republikaner.
Der Täter hatte wenige Stunden vor der Terrortat Sprengsätze in Kühltruhen an anderen Orten im French Quarter platziert.
Das FBI veröffentlichte entsprechende Fotos. Demnach wurden diese etwa eine Stunde vor der Amokfahrt aufgenommen.