Barack Obama: Heftige Kritik an Trump im Interview mit Markus Lanz
Im ZDF-Interview äussert Barack Obama gegenüber Markus Lanz einmal mehr heftige Kritik an Donald Trump. Ihm fehle die Grösse, seine Niederlage einzugestehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Barack Obama erneuert seine heftige Kritik an US-Präsident Donald Trump.
- Trump fehle die Grösse, seine Wahlniederlage gegen Joe Biden einzugestehen.
- Selbst im Vergleich mit George W. Bush schneidet Trump schlecht ab.
Im Interview mit ZDF-Moderator Markus Lanz geht Ex-US-Präsident Barack Obama hart mit Donald Trump ins Gericht. Angesichts des Erscheinens seines neuen Buches «A Promised Land» hält Obama nicht hinter dem Berg.
Angesichts der letzten vier Jahre hätte ihn Trumps Reaktion auf seine Wahlniederlage nicht überrascht, so Obama. «Er hat nicht die Grösse, seine Niederlage einzugestehen. Er hatte ja schon angekündigt, dass er das Resultat nicht akzeptieren würde, wenn er nicht gewinnt.»
«Trump behindert die Biden-Regierung»
Selbst im Vergleich mit George W. Bush schneidet Trump aktuell miserabel ab. «Trotz sehr unterschiedlicher Auffassungen war Bush sehr zuvorkommend und effizient bei der Machtübergabe. Ich habe das gegenüber Trump ebenso gehandhabt.»
Er habe ihn nach der langen Wahlnacht gegen halb drei Uhr morgens noch angerufen. «Ich gratulierte ihm und lud ihn – wie das üblich ist – ins Weisse Haus ein», erinnert sich Obama zurück.
«Leider hat er sich jetzt anders entschieden, was mich nicht überrascht», zeigt sich Obama frustriert. «Er hindert die Biden-Regierung jetzt daran, so gut wie möglich loszulegen. Sie erhalten beispielsweise keine Sicherheitsfreigaben für Geheimdienstinformationen.»
Barack Obama gibt sich optimistisch
Trotzdem überwiegt bei Barack Obama der Optimismus. «Letztendlich werden die USA am 20. Januar einen neuen Präsidenten und eine neue Vizepräsidentin haben. Ich habe mich für Joe Biden und Kamala Harris gefreut, die beiden werden einen grossartigen Job machen.
Es sei die Chance, «Amerika neu zu starten», so der Ex-Präsident. «Ich weiss, was auf Joe zukommt», vergleicht Obama. «Ich bin auch während einer schweren Krise ins Amt gekommen, der schlimmsten Finanzkrise seit den 1930er Jahren.»
Der Vorteil für den angehenden Präsidenten sei vor allem seine Erfahrung. «Er wird die richtigen Leute um sich haben, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Aussenpolitisch wird er das Signal senden: Wir sind stärker, wenn wir mit unseren Verbündeten arbeiten.»