Bayer will zwei neue Glyphosat-Urteile in den USA anfechten
Bayer hat zwei Glyphosat-Klagen in den USA verloren. Nun kämpft der Konzern gegen millionenschwere Strafzahlungen.
Neuer Ärger für Bayer im US-Rechtsstreit um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter. Nachdem ein Geschworenengericht in Philadelphia kürzlich dem 83-jährigen Ernie Caranci, der Glyphosat für sein Krebsleiden verantwortlich macht, 25 Millionen US-Dollar Schadenersatz sowie 150 Millionen Dollar Strafschadenersatz zugesprochen hatte, kündigte Bayer am Montag an, dieses und ein anderes – für den Konzern negatives – Urteil anfechten zu wollen.
Es waren zwei Gerichtsniederlagen binnen einer Woche gewesen, nachdem der Dax-Konzern zuvor neun Fälle für sich entschieden hatte.
Bayer ist von Sicherheit von Glyphosat überzeugt
Bayer betont zudem, weiter von der Sicherheit von Glyphosat überzeugt zu sein. Die Schadenersatz-Summe im jüngsten Fall könnte noch sinken. Laienjurys sprechen in den USA Klägern oftmals hohe Summen zu, die Richter nicht selten senken.
Die Probleme rund um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup hatte Bayer sich 2018 mit der über 60 Milliarden Dollar teuren Monsanto-Übernahme aufgehalst. Im gleichen Jahr folgte ein erstes Urteil gegen den Dax-Konzern, das in den USA eine Klagewelle in Gang setzte. 2020 dann hatte Bayer ein milliardenschweres Programm aufgelegt, um den Grossteil der Klagen – ohne Haftungseingeständnis – beizulegen.
Einen Grossteil der Klagen hat Bayer bereits abgearbeitet. Im Frühjahr hiess es im Zuge der Vorlage der Geschäftszahlen für 2022, dass von inzwischen insgesamt circa 154'000 angemeldeten Ansprüchen rund 109'000 verglichen worden seien oder die Vergleichskriterien nicht erfüllten. Zudem kann Bayer – per Stand Ende 2022 – auf ein Polster von 6,4 Milliarden US-Dollar bauen, die der Konzern für Vergleiche bestehender und künftiger Glyphosat-Klagen zurückgestellt hat.