Bianca Jagger schwer enttäuscht von Revolution in Heimatland Nicaragua

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USA,

«Terror» und «erbarmungslose Unterdrückung»: Mit diesen Worten beschreibt Bianca Jagger die Zustände unter Nicaraguas Präsident Daniel Ortega.

Die nicaraguanische Aktivistin Bianca Jagger nimmt an einer Pressekonferenz teil.
Die nicaraguanische Aktivistin Bianca Jagger nimmt an einer Pressekonferenz teil. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bianca Jagger ist enttäuscht von Daniel Ortegas Präsidentschaft.
  • Der Zustand sei schlimmer als unter Somoza, den Ortegas Sandinisten 1979 gestürzt hatten.

Menschenrechtsaktivistin Bianca Jagger hat sich enttäuscht von der Revolution in ihrem Heimatland Nicaragua abgewandt. Die Ex-Frau des Rolling-Stones-Sängers Mick Jagger beklagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP in New York «Terror» und «erbarmungslose Unterdrückung» von Regierungskritikern. Der linksgerichtete Präsident Daniel Ortega «tötet unbewaffnete Kinder», sagte sie. Die Zustände seien nun möglicherweise schlimmer als unter dem Machthaber Somoza, den Ortegas Sandinisten 1979 gestürzt hatten.

Jagger sagte, sie fühle sich von Ortega «verraten». Die prominente Aktivistin war früher eine Anhängerin der sandinistischen Revolution. Nun forderte sie die internationale Gemeinschaft auf, die Nicaraguaner im Kampf gegen Ortega zu unterstützen.

Tausende Demonstranten nehmen an einem Marsch namens «Rescue the Homeland» teil, bei dem sie gegen den Präsidenten Daniel Ortega protestieren.
Tausende Demonstranten nehmen an einem Marsch namens «Rescue the Homeland» teil, bei dem sie gegen den Präsidenten Daniel Ortega protestieren. - epa

Ortega wird kommende Woche zur Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York erwartet. Bianca Jagger hatte in den vergangenen Tagen Gespräche mit Regierungs- und Kongressvertretern in Washington geführt, um sie von schärferen Sanktionen gegen Ortegas Regierung zu überzeugen.

Nicaraguas Staatschef Ortega sieht sich seit Monaten Massenprotesten ausgesetzt, die von Polizei und Paramilitärs regelmässig niedergeschlagen werden. Seit Mitte April wurden nach Angaben von Menschenrechtsgruppen bereits mehr als 320 Menschen getötet und etwa 2000 weitere verletzt. Nach Angaben des UN-Menschenrechtskommissariats werden mindestens 300 Menschen wegen ihrer Teilnahme an den regierungskritischen Protesten strafrechtlich verfolgt, davon 85 wegen «Terrorismus».

Auslöser der Demonstrationen waren später zurückgenommene Rentenkürzungen. Inzwischen richten sich die Proteste gegen den autoritären Regierungsstil Ortegas und seiner Ehefrau, Vizepräsidentin Rosario Murillo.

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