Biden wandelt 37 Todesurteile in Haftstrafen um

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US-Präsident Joe Biden hat die Todesurteile Dutzender Personen in lebenslange Haftstrafen ohne Bewährung umgewandelt. Er ist erklärter Gegner der Todesstrafe.

US-Präsident Biden ist ein erklärter Gegner der Todesstrafe. (Archivbild)
US-Präsident Biden ist ein erklärter Gegner der Todesstrafe. (Archivbild) - Mark Schiefelbein/AP/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Joe Biden hat die Todesurteile von 37 Personen in Haftstrafen umgewandelt.
  • Den Schritt begründet er mit seinem Gewissen und Erfahrungen als Pflichtverteidiger.
  • Es wird erwartet, dass Donald Trump das Moratorium auf Bundesebene beenden wird.

Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit wandelt US-Präsident Joe Biden die Todesurteile Dutzender Personen in lebenslange Haftstrafen ohne Bewährung um. Das Weisse Haus veröffentlichte die Namen der 37 Betroffenen.

Über diese äusserte sich Biden als erklärter Gegner der Todesstrafe wie folgt: «Täuschen Sie sich nicht: Ich verurteile diese Mörder, trauere um die Opfer ihrer verabscheuungswürdigen Taten und leide mit all den Familien, die einen unvorstellbaren und endgültigen Verlust erlitten haben.»

Dass er sich trotzdem so entschieden habe, begründete der 82 Jahre alte Demokrat mit seinem Gewissen sowie seinen Erfahrungen als Pflichtverteidiger und Politiker.

Moratorium dürfte unter Trump enden

«Ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass wir die Anwendung der Todesstrafe auf Bundesebene beenden müssen», betonte Biden. Unter seiner Ägide galt seit Juli 2021 ein Moratorium für Hinrichtungen auf Bundesebene.

In den Bundesstaaten verurteilte Todeskandidaten kann der Präsident nicht begnadigen. Drei der insgesamt 40 auf Bundesebene zum Tode verurteilten Häftlinge hat Biden von der Umwandlung ihrer Strafen ausgeschlossen – nämlich solche, die wegen Terrorismus oder durch Hass motivierte Massenmorde verurteilt wurden, darunter der überlebende Boston-Marathon-Attentäter Dschochar Zarnajew.

Trump
Donald Trump will die Drogenepidemie mit der Todesstrafe für Dealer bekämpfen. - keystone

«Ich kann nicht tatenlos zusehen, wie eine neue Regierung Hinrichtungen wieder aufnimmt, die ich ausgesetzt habe», erklärte Biden. Sein Nachfolger Donald Trump, der am 20. Januar das Amt übernehmen wird, ist ein entschiedener Befürworter der Todesstrafe. Es wird angenommen, dass der Republikaner Bidens Moratorium beenden wird.

Trump sprach sich im Wahlkampf unter anderem für die Hinrichtung von Migranten aus, die US-Bürger oder Polizisten getötet haben. In den letzten sieben Monaten seiner ersten Amtszeit liess Trump 13 Hinrichtungen auf Bundesebene vollstrecken – so viele wie kein US-Präsident seit Jahrzehnten.

Haltung zur Todesstrafe ändert sich

Die Todesstrafe ist in den USA noch auf Bundesebene, beim Militär und in 27 Bundesstaaten erlaubt, wird jedoch de facto nicht mehr überall vollstreckt.

Zwar unterstützen die meisten Amerikaner nach wie vor die Todesstrafe für Mörder, doch ihre knappe Mehrheit in dieser Frage wird kontinuierlich kleiner.

hinrichtung
Eine Hinrichtungszelle in Ohio. - AFP/Archiv

Fortschritte in der Forensik sowie Enthüllungen über Justizirrtümer stellen die vermeintliche Schuld bereits hingerichteter Sträflinge infrage. Gleichzeitig wird die Diskriminierung im Strafjustizsystem kritisiert – denn Studien zeigen, dass die Todesstrafe eher verhängt wird, wenn die Opfer weiss sind. Ausserdem erhalten Schwarze bei ähnlichen Verbrechen oft härtere Strafen als Weisse. Auch die Qualität der Rechtsvertretung spielt eine entscheidende Rolle und führt oft zu Ungleichheiten.

Grosse Begnadigungsaktion vor dem Abschied

Vor etwas mehr als einer Woche hatte Biden bereits die Haftstrafen von fast 1.500 Personen auf Bundesebene reduziert und 39 weitere begnadigt – eine Tradition, der viele US-Präsidenten am Ende ihrer Amtszeit folgen. Besonderes Aufsehen erregte die Begnadigung seines Sohnes Hunter Biden Anfang Dezember. Der 54-Jährige hatte Steuervergehen eingeräumt und war zudem wegen Verstössen gegen das Waffenrecht schuldig gesprochen worden.

Kommentare

User #5022 (nicht angemeldet)

Schlechtes Gewissen! Versucht seine vielen Sünden zu kompensieren!

User #2263 (nicht angemeldet)

Ein Kokaindealer wurde ja auch begnadigt. Merry X-mas USA

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