Boeing 737 MAX: Pilot erkannte bereits 2016 Probleme
Bereits 2016 erkannte ein Pilot Probleme bei der Boeing 737 Max – und diese waren dem Flugzeugbauer bekannt.
Das Wichtigste in Kürze
- Offenbar wusste Boeing vor den Abstürzen über Probleme beim Typ 737 Max Bescheid.
- Ein Pilot hatte sich schon 2016 über Fehlleistungen beschwert.
In erstmals veröffentlichten Kurzbotschaften hat sich der Chefpilot der Boeing 737 Max, Mark Forkner, 2016 beschwert. Es ging um die «ungeheuerliche» Fehlleistung des Stabilisierungssystem MCAS.
Das Stabilisierungssystem der Boeing 737 Max bereitet Sorgen
Forkner fügte hinzu, dass er unwissentlich gegenüber der Flugaufsichtsbehörde (FAA) gelogen habe. Sein Kollege schlug vor, die Anweisungen im Handbuch der Piloten entsprechend zu ändern.
Das Stabilisierungssystem MCAS soll hauptverantwortlich für zwei Abstürze von 737-Max-Maschinen sein. Bei den Unglücken kamen im Oktober 2018 und im März 2019 insgesamt 346 Menschen ums Leben. Die Abstürze sowie die Zulassung des Flugzeugtyps durch die FAA sind seitdem Gegenstand mehrerer Untersuchungen.
Flugaufsicht: «Beunruhigende» Botschaften
Die Flugaufsicht warf Boeing am Freitag vor, die internen Chat-Botschaften zwischen den Piloten schon vor Monaten entdeckt zu haben. Sie hätten sie aber erst am Donnerstag dem Verkehrsministerium übergeben.
Sie sei über das Verhalten «enttäuscht». Den Inhalt der Botschaften bezeichnete FAA-Chef Steve Dickson in einem Schreiben an Boeing-Chef Dennis Muilenburg als «beunruhigend». Gleichzeitig forderte er von Muilenburg eine «sofortige Erklärung» für die späte Offenlegung der Informationen.
Ein Sprecher des Flugzeugbauers erklärte, die Dokumente seien am Freitag den Kongressausschüssen übermittelt worden. Boeing kooperiere mit allen Ermittlungen und folge den Anweisungen der FAA und anderen Flugaufsichtsbehörden. Dies, damit das weltweite Flugverbot für die Boeing 737 MAX wieder aufgehoben werden könne.