Boliviens Ex-Staatschef Evo Morales: «Ich bin weiterhin Präsident»

Keystone-SDA
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Mexiko,

Evo Morales lies verlauten, dass er weiterhin der Präsident Boliviens sei. Das Parlament müsse seinen Rücktritt erst annehmen.

Evo Morales
Evo Morales, Ex-Präsident von Bolivien, spricht bei einer Pressekonferenz im «Museum der Mexiko-Stadt». - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach Protesten und Druck von Seiten des Militärs verkündete Evo Morales seinen Rücktritt.
  • Nun legte der Bolivianer nach: Er sei aktuell immer noch Präsident.
  • Morales ist nach Mexiko ins Exil geflüchtet.

Evo Morales ist nach eigener Auffassung nach seinem Rücktritt noch immer Präsident Boliviens. Das Parlament müsse den Rücktritt entweder annehmen oder ablehnen, sagte er am Mittwoch, einen Tag nach seiner Ankunft im Exil in Mexiko, im Interview der Zeitung «El País».

«Solange es das nicht tut, bin ich weiterhin Präsident.» Der Senat und die Abgeordnetenkammer Boliviens hatten zuletzt keine Beschlussfähigkeit feststellen können, da die Parlamentarier von Morales MAS-Partei die Sitzung boykottierten.

Wenn sein Rücktritt bestätigt würde, stehe nach dem Rücktritt seines Vizepräsidenten verfassungsgemäss der Präsidentin des Senats, Adriana Salvatierra, das Amt des Staatschefs zu, führte Morales fort.

Proteste in der bolivianischen Stadt La Paz gegen Evo Morales.
Evo Morales - AFP

Diese hatte zwar am Sonntag im Fernsehen ihren Rücktritt erklärt; am Mittwoch reklamierte sie aber ebenfalls, ihr Rücktritt sei mangels Annahme des Parlaments bislang nicht in Kraft getreten.

Putsch gegen Evo Morales?

Die zweite Vizepräsidentin des Senats, Jeanine Añez, hatte sich am Dienstag zur Interimspräsidentin erklärt. Das verstosse gegen die Verfassung, sagte Morales, der von einem Putsch gegen sich spricht.

Das Verfassungsgericht hat die Machtübernahme von Añez allerdings als rechtmässig gebilligt. Die 52-Jährige muss innerhalb von 90 Tagen eine Neuwahl organisieren.

Evo Morales war nach massiven Protesten und auf Druck des Militärs am Sonntag nur drei Wochen nach seiner umstrittenen Wiederwahl zurückgetreten. Der Sozialist hatte sich nach der Abstimmung am 20. Oktober zum Sieger in der ersten Runde erklärt, obwohl die Opposition und internationale Beobachter ihm Wahlbetrug vorgeworfen hatten.

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