ChatGPT-Entwicklerfirma lässt Musk mit Kaufangebot abblitzen
Der Verwaltungsrat von OpenAI spricht sich einstimmig gegen das Kaufangebot von Elon Musk aus. Der ChatGPT-Erfinder stehe nicht zum Verkauf, heisst es.
![Elon Musk](https://c.nau.ch/i/ZPyNGl/900/elon-musk.jpg)
Das Wichtigste in Kürze
- Der Open-AI-Verwaltungsrat lehnt das Kaufangebot von Elon Musk klar ab.
- OpenAI-Chef Sam Altman sieht es als Versuch, einen Konkurrenten auszubremsen.
- Musk gefällt nicht, dass der ChatGPT-Erfinder gewinnorientiert werden will.
Der ChatGPT-Erfinder OpenAI hat das fast 100 Milliarden Dollar schwere Übernahmeangebot von Elon Musk abgeschmettert. Der Verwaltungsrat des KI-Start-ups habe sich einstimmig dagegen ausgesprochen, teilte OpenAI-Chef Sam Altman mit.
«OpenAI steht nicht zum Verkauf», schrieb er bei Musks Online-Plattform X. Eine von Tech-Milliardär Elon Musk angeführte Investorengruppe hatte die Offerte in Höhe von 97,4 Milliarden Dollar Anfang der Woche bekanntgegeben.
Altman kritisierte es gleich als Versuch, einen Konkurrenten auszubremsen. Musk, der einst unter den Gründern von OpenAI war, hat inzwischen die eigenen KI-Firma xAI. KI steht für Künstliche Intelligenz.
Musk zog vor Gericht
OpenAI ist gerade dabei, die Struktur zu ändern und sich in ein gewinnorientiertes Unternehmen umzuwandeln. Musk führt bereits einen Kampf gegen das Start-up vor Gericht, um das zu verhindern. Dort behauptet er unter anderem, er sei bei seinem Ausscheiden betrogen worden.
Die Investorengruppe bietet für die Nonprofit-Organisation, die bisher OpenAI kontrolliert. Ursprünglich wurde als Ziel von OpenAI ausgegeben, Künstliche Intelligenz zum Wohle der Menschheit zu entwickeln.
![Sam Altman Elon Musk](https://c.nau.ch/i/r9O8yv/900/sam-altman-elon-musk.jpg)
Altman hatte 2019 auch eine auf Profit ausgerichtete Tochterfirma gegründet, um Geld von Investoren wie Microsoft einzusammeln. Nun soll OpenAI insgesamt als Unternehmen auf Gewinn ausgerichtet werden. Einige frühere Mitarbeitende warnten, dass dieser Schritt die Risiken bei der KI-Entwicklung verstärken könne.
Verhandlungen im Gange
Auch wenn OpenAI Musks Avancen zurückwies, macht sein Vorstoss den Umbau trotzdem etwas komplizierter. Denn die Nonprofit-Organisation soll im Zuge des Umbaus eine Beteiligung an dem gewinnorientierten OpenAI bekommen. Verhandlungen dazu unter anderem mit frühen Investoren des Start-ups wie Microsoft laufen derzeit.
Branchenbeobachter gehen davon aus, dass es ein Anteil von 25 Prozent werden könnte. Mit seinem Gebot setzte Musk nun eine hohe Messlatte für den Wert dieser Beteiligung, die OpenAI schlecht unterschreiten kann.
Der KI-Chatbot ChatGPT hatte vor gut zwei Jahren einen Hype um Künstliche Intelligenz ausgelöst – mit Erwartungen, die von schier unbegrenzten Möglichkeiten im Digitalen bis hin zur Angst vor einem Auslöschen der Menschheit reichen.