Nach der Schliessung des chinesischen Konsulats in Houston im US-Bundesstaat Texas zeichnet sich eine Gegenreaktion Pekings ab.
Die Flagge von China weht auf dem Konsulat in Houston. Foto: David J. Phillip/AP/dpa
Die Flagge von China weht auf dem Konsulat in Houston. Foto: David J. Phillip/AP/dpa - sda - Keystone/AP/David J. Phillip

Das Wichtigste in Kürze

  • Im US-Bundesstaat Texas wurde erst kürzlich eine Konsulat Chinas geschlossen.
  • Das Land reagiert nun und spricht von einer «notwendiger Antwort».
  • Eine ähnliche Gegenreaktion könnte die Folge sein.
Ad

Nach der Schliessung des chinesischen Konsulats in Houston im US-Bundesstaat Texas zeichnet sich eine Gegenreaktion Pekings ab.

«Als Reaktion auf die unvernünftigen Massnahmen der USA wird die chinesische Seite sicherlich die notwendige Antwort geben.» Dies sagte Wang Wenbin, ein Sprecher des Pekinger Aussenministeriums, am Donnerstag. Er liess zunächst offen, was China konkret plant.

Es ist mit einer ähnlichen Vergeltungsaktion zu rechnen

Im diplomatischen Geschäft folgt auf eine drastische Massnahme wie die Schliessung eines Konsulats allerdings meist eine ähnliche Gegenreaktion. Dabei könnte eines der fünf Konsulate der USA in China betroffen sein.

Die Hongkonger Zeitung «South China Morning Post» berichtete, dass Peking das US-Konsulat in der Stadt Chengdu ins Visier genommen habe. Auch gab es Berichte, dass die US-Vertretung in Wuhan betroffen sein könnte.

china usa
Beziehungen zwischen Peking und Washington angespannt. - POOL/AFP/Archiv

Allerdings kommentierte Hu Xijin, Chefredakteur der einflussreichen und parteinahen Staatszeitung «Global Times», dass dieser Preis zu klein sei. Chinas Ziel werde wahrscheinlich überraschender ausfallen und den USA «wahre Schmerzen» bereiten.

Die USA hatten am Dienstag die Schliessung des chinesischen Konsulats in Houston verfügt. Damit wurden die Spannungen zwischen den beiden Ländern deutlich verschärft.

Zudem schloss US-Präsident Donald Trump ein Vorgehen gegen weitere chinesische Auslandsvertretungen nicht aus. «Es ist immer möglich», weitere Auslandsvertretungen zu schliessen, sagte Trump am Mittwoch (Ortszeit) auf eine entsprechende Frage.

China wird der Spionage bezichtigt

Das US-Aussenministerium suggerierte, dass chinesische Diplomaten Gesetze und Vorschriften der USA missachtet hätten. Die Schliessung erfolge, «um geistiges amerikanisches Eigentum und private amerikanische Informationen zu schützen», hatte Sprecherin Morgan Ortagus erklärt. Nach der Wiener Konvention hätten Diplomaten die Gesetze und Vorschriften des jeweiligen Gastlandes zu respektieren. Auch hätten sie die Pflicht, «sich nicht in innere Angelegenheiten des Staates einzumischen».

Aus dem US-Aussenministerium hiess es weiter, die chinesische Regierung führe seit langem illegale Operationen zur Spionage in den USA aus. Diese hätten in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Regierungsvertreter hätten sich unter anderem in die US-Innenpolitik eingemischt und Familien von Amerikanern mit chinesischen Wurzeln in China bedroht.

mike pompeo
US-Aussenminister Mike Pompeo. - AFP/Archiv

Der chinesische Aussenamtssprecher Wang Wenbin wies die Anschuldigungen am Donnerstag erneut zurück. Die Äusserungen der USA enthielten keine Fakten oder Beweise und seien «völlig verleumderisch». Die Schliessung des Generalkonsulats in Houston sei ein schwerwiegender Verstoss gegen das Völkerrecht und die Grundprinzipien internationaler Beziehungen.

Die angeordnete Schliessung verschärft die Spannungen zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften, die schon lange im Streit liegen. Das Verhältnis ist aus chinesischer Sicht so schlecht wie seit Aufnahme der diplomatischen Beziehungen 1979 nicht mehr. Schon zuvor hatte es Gerangel um Diplomaten auf beiden Seiten gegeben.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Donald TrumpRegierung