Coronavirus: Biden kritisiert Lockerung von Restriktionen in Texas
Heute lockert der US-Staat Texas seine Massnahmen gegen das Coronavirus. Unter anderem wurde die Maskenpflicht aufgehoben. Dieser Schritt freut aber nicht alle.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Mittwoch hat der US-Bundesstaat Texas die Maskenpflicht aufgehoben.
- Auch gelten keine Kapazitätsgrenzen mehr für Restaurants.
- Experten aus dem Gesundheitswesen äussern sich kritisch zum Öffnungsschritt.
«Jetzt ist es an der Zeit, Texas 100 Prozent zu öffnen», sagte der republikanische Gouverneur Greg Abbott am Dienstag. Seit heute Mittwoch hat der US-Bundesstaat die Kapazitätsgrenzen für Restaurants sowie auch die Maskenpflicht aufgehoben.
Einige Texaner haben diesen Schritt wohl sehnlichst erwartet, wie die Reaktion von Senatorin Angela Paxton auf Twitter zeigt: «Heute ist ein Tag zum Feiern!»
Today is a day to celebrate! #reopentexas https://t.co/LaOiW7sD1j
— Senator Angela Paxton (@AngelaPaxtonTX) March 2, 2021
Doch die Lockerungen der Massnahmen gegen das Coronavirus rufen auch etliche Kritiker auf den Plan. Auf Abbots Tweet antwortete Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom: «Absolut rücksichtslos.» Für Gesundheitsexperten aus dem ganzen Land kommt der Öffnungsschritt zu früh.
Joe Biden kritisiert die Öffnungen
US-Präsident Joe Biden hat die Lockerung von coronabedingten Beschränkungen in mehreren US-Bundesstaaten kritisiert. «Ich glaube, dass es ein grosser Fehler ist», sagte der Demokrat am Mittwoch im Weissen Haus.
Es werde noch Monate dauern, bis alle Amerikaner gegen das Coronavirus geimpft werden könnten. Bis dahin sei es «entscheidend», die von der Wissenschaft empfohlenen Schutzmassnahmen zu befolgen.
Biden-Sprecherin Jen Psaki sagte, die USA hätten seit einem Jahr mit der Corona-Pandemie zu tun. «Und das gesamte Land zahlt den Preis für politische Anführer, die die Wissenschaft mit Blick auf die Pandemie ignoriert haben.»
Coronavirus: Nicht alle freuen sich über die Lockerungen
Die Chefin der US-Gesundheitsbehörde CDC hatte davor gewarnt, die Corona-Auflagen voreilig aufzuheben. Rochelle Walensky sagte am Montag: «Bei diesem Niveau der Fälle stehen wir kurz davor, den hart erarbeiteten Boden, den wir gewonnen haben, komplett zu verlieren.»
Monica Gandhi, Expertin für Infektionskrankheiten an der University of California-San Francisco, bläst ins selbe Horn: «Wir müssen die Übertragung niedrig halten, während wir die Impfstoffe ausrollen, um ihre Wirksamkeit zu erhalten. Ich glaube nicht, dass es eine gute Idee ist, das Maskenmandat zu beenden, bis eine Massenimpfung erreicht ist.»
Jonathan Reiner hält den Öffnungsschritt von Texas gegenüber «CNN» für einen «gigantischen Fehler». Der Medizinprofessor an der George Washington University sei besorgt, dass sich die gleichen Fehler wiederholen. In früheren Perioden der Pandemie folgten auf gelockerte Regeln neue Spitzen in den Fällen. «Wir haben diesen Film gesehen und er geht nicht gut aus», so Reiner.