Credit Suisse: Mosambiks Ex-Finanzminister wegen Betrug verurteilt
Es geht um Kredite, die unter anderem die Credit Suisse vermittelt hatte. Der Ex-Finanzminister von Mosambik wurde in einem Betrugsskandal verurteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Mosambiks Ex-Minister Manuel Chang wurde wegen Betrug und Geldwäsche verurteilt.
- Chang soll 7 Millionen Dollar Schmiergeld angenommen haben.
- Die Kredite ohne Wissen des Parlaments stürzten Mosambik in eine Schuldenkrise.
Der ehemalige Finanzminister von Mosambik, Manuel Chang, ist von einem US-Gericht wegen seiner Rolle im Betrugsskandal verurteilt worden. Es geht um die sogenannten «Thunfisch-Anleihen». Er soll hohe Summen des von der Credit Suisse arrangierten Milliardenkredits veruntreut haben.
Das Gericht in Brooklyn befand Chang am Donnerstag des Betrugs und der Geldwäsche für schuldig. Das teilte das US-Justizministerium in der Nacht zum Freitag mit. Er soll sieben Millionen Dollar Schmiergeld angenommen haben.
Um die staatlichen Garantien für einen Zwei-Milliarden-Dollar-Kredit an das afrikanische Land zu unterzeichnen. Dieser war unter anderem für den Aufbau einer Thunfischflotte bestimmt.
Betrugsvorwürfe und Konsequenzen
Der heute 68-jährige Chang habe mit seinen «Mitverschwörern» insgesamt mehr als 200 Millionen Dollar des Kredits abgezweigt. Für die Zahlung von Bestechungs- und Schmiergeldern für sich selbst und andere. Das heisst es in der Mitteilung.
Er habe nicht nur das Vertrauen des mosambikanischen Volks missbraucht. Sondern auch hohe Verluste für Investoren unter anderem in den USA verursacht, hielt das Gericht fest.
Die in den Jahren 2013 bis 2015 vermittelten Kredite und Anleihen wurden ohne Wissen des Parlaments aufgenommen. Und ohne Wissen des Internationalen Währungsfonds (IWF). Sie hatten Mosambik in der Folge in eine schwere Schuldenkrise gestürzt. Vermittelt wurden sie von der Credit Suisse und einem weiteren Institut.
Verurteilung und Berufungsankündigung
Chang war im Jahr 2023 von Südafrika an die USA ausgeliefert worden, nachdem er dort 2018 festgenommen worden war. Ihm droht nach der Verurteilung in den USA nun eine Haftstrafe von maximal 20 Jahren. Sein Anwalt hatte in der Nacht auf Freitag gegenüber mehreren Medien bereits angekündigt, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.
Der Skandal um die «Thunfisch-Anleihen» hat bereits hat zu mehreren Prozessen rund um die Welt geführt. Auch frühere Angestellte der inzwischen von der UBS übernommenen Credit Suisse sollen sich bei der Kreditvergabe massiv bereichert haben.
Credit Suisse: Folgen für beteiligte Banken
In der Folge hatten sich zwei ehemalige Angestellte der Credit Suisse vor dem US-Justiz wegen Geldwäsche schuldig bekannt.
2021 hatte die Credit Suisse einem Vergleich einer Zahlung von rund 475 Millionen Dollar an die Behörden zugestimmt. Sie erliess dem afrikanischen Land ausserdem Schulden im Umfang von 200 Millionen Dollar. Im vergangenen Herbst hatte die UBS zudem in einem Zivilprozess am Londoner «High Court» eine aussergerichtliche Einigung mit Mosambik erreicht.