Dammbruch in Brasilien führt zu Schlammprotest gegen Bergbaukonzern
Demonstranten fordern im brasilianischen Rio für Gerechtigkeit in Brumadinho. Dort trat nach einem Dammbruch eine verheerende Schlammlawine los.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Schlammlawine in Brasilien tötete nach einem Dammbruch mindestens 65 Menschen.
- Demonstranten in Rio skandieren: «Es war kein Unfall, es war ein Verbrechen.»
Mit einer morbiden Kunstperformance haben Demonstranten in Rio de Janeiro an die Opfer der Schlammlawinen-Katastrophe im brasilianischen Brumadinho erinnert und schwere Vorwürfe gegen den Bergbaukonzern Vale erhoben.
Rotbraun beschmierte Menschen legten sich am Montag vor das Vale-Hauptquartier im Stadtteil Botafogo und hinterliessen ihre Handabdrücke an einer Glaswand. Eine schwarz verhüllte Frau trat als Tod auf, weitere nicht verkleidete Demonstranten enthüllten Plakate und beschrieben die Wände mit Slogans wie «Es war kein Unfall, es war ein Verbrechen», «Mörder» und «Gerechtigkeit für Brumadinho».
Der Ort im Bundesstaat Minas Gerais war am Freitag nach einem Dammbruch bei einer Vale-Eisenerzmine von einer Schlammlawine überrollt worden. Mindestens 65 Menschen starben; die Rettungskräfte bergen immer noch Leichen aus den Erdmassen.
Die Aktion, deren Teilnehmer sich örtlichen Medien zufolge in sozialen Netzwerken organisiert hatten, erregte die Aufmerksamkeit zahlreicher Passanten. Mehrere Beobachter veröffentlichten Bilder und Videos der Demonstration im Internet.