Donald Trump: Kritiker glauben System hinter Hetz-Tweets zu erkennen

Brendan Bühler
Brendan Bühler

USA,

US-Präsident Donald Trump steht wieder in der Kritik. Rassistische Aussagen sorgten für den Eklat. Zuvor kam es in der Trump-Administration dafür zu Chaos.

US-Präsident Donald Trump
US-Präsident Donald Trump steht inmitten einer Menschengruppe. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Trump sorgt mit giftigen Tweets gegen US-Demokratinnen für eine Kontroverse.
  • Kritiker glauben hinter seine Strategie gekommen zu sein.
  • Die Tweets würden von seinen Niederlagen ablenken.

Zurzeit brodelt es wieder einmal in den USA. Anlass ist eine Serie von Tweets des US-Präsidenten Donald Trump gegen vier US-Demokratinnen. Unter anderem schrieb Trump, dass die demokratischen Kongressfrauen zurückkehren sollten, woher sie kommen, um dort die kaputten Länder wiederaufzubauen.

Trump sprach mit den Tweets die jungen Demokratinnen Alexandria Ocasio-Cortez, Rashida Tlaib, Ayanna Pressley und Ilhan Omar an. Die Tweets wurden mehrheitlich als rassistisch interpretiert, auch wenn drei der vier angegangenen Demokratinnen in den USA geboren wurden.

Donald Trump Republikanerinnen
Rashida Tlaib, Ayanna Pressley, Ilhan Omar, und Alexandria Ocasio-Cortez sind alle Demokratinnen und wütend auf Donald Trump. - Keystone

Jedoch, so der Vorwurf an die Adresse Trumps, spricht der US-Präsident den Demokratinnen ab, US-Bürgerinnen zu sein. Die vier Frauen sind schwarz. Selbst aus den Reihen der Republikaner, der Partei Trumps, kam Kritik.

War der Epstein-Skandal Anlass?

Doch dahinter scheint es ein System zu geben. Die vergangen Wochen waren alles andere als erfolgreich für den US-Präsidenten. So färbte etwa der Fall Epstein auf die Trump-Administration ab. Jeffrey Epstein wird vorgeworfen, minderjährige Mädchen missbraucht zu haben.

Arbeitsminister Alexander Acosta trat am Freitag zurück. Acosta hatte einen Deal mit Epstein als ehemaliger Staatsanwalt zu verantworten, der als zu lasch von der Öffentlichkeit wahrgenommen wurde. Ein weiterer Rücktritt in der Regierung Trumps.

Nur kurz nach dem Rücktritt gingen die Twitter-Tiraden los. Fast schon wie als Reaktion auf das vermeintliche Unrecht, dass dem US-Präsidenten angetan wurde.

Dazwischen folgte auf Twitter noch Selbstbeweihräucherung für die eigene Politik. Ein ähnliches Bild zeigte sich etwa um die Veröffentlichung des Mueller-Reports. Steht der US-Präsident in der Kritik, holt er den verbalen Zweihänder zur Hilfe.

Niederlagen von Donald Trump verlieren an Bedeutung

Wie die deutsche Zeitung «Tagesspiegel» schreibt, verlieren so «die zuvor eingesteckten Niederlagen in der öffentlichen Debatte an Bedeutung.» Die eine Hälfte freut sich über die Äusserungen, die andere ist schockiert. Doch die Tweets beherrschen die Diskussion, zumindest vorübergehend.

Dafür werden die Nachrichten umso kontroverser diskutiert. So schreibt der Ökonom Paul Krugman in der «New York Times», dass dies ein «Moment der Wahrheit sein sollte». Ein Moment der Wahrheit, für alle die, die Donald Trump einen Populisten nennen.

Trump sei kein Populist, sondern ein «white supremacist». Die jüngste Kontroverse sein ein Moment der Klarheit, denn er zeige die Einstellung Trumps. Jedoch wird diese Kontroverse wohl vorerst nur eine weitere auf der langen Liste sein.

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