Donald Trump küsst am Parteitag Uniform des getöteten Feuerwehrchefs
Bei seiner Rede zum Abschluss des Parteitags der Republikaner hatte Ex-US-Präsident Donald Trump seinen ersten grossen Auftritt seit dem Attentat auf ihn.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Rede von Donald Trump am Parteitag wurde mit Spannung erwartet.
- Er erzählte dabei detailliert, wie er das Attentat auf ihn erlebt hatte.
- Trump küsste dabei auch Helm und Uniform des getöteten Feuerwehrmanns.
Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat beim Parteitag der Republikaner von den Schreckmomenten des Attentates auf ihn berichtet.
«Meine Hand war blutverschmiert, einfach überall Blut. Ich wusste sofort, dass es sehr ernst war», sagte der frühere Präsident bei seiner grossen Rede zum Finale der Versammlung im Bundesstaat Wisconsin.
«Überall floss Blut, und doch fühlte ich mich in gewisser Weise sehr sicher, denn ich hatte Gott auf meiner Seite.» Hätte er nicht im Moment des Schusses zur Seite geschaut, dann wäre er nicht mehr am Leben, betonte er.
«Ich stehe hier vor euch, in dieser Arena, nur durch die Gnade des allmächtigen Gottes.» Seine Anhänger bejubelten ihn frenetisch.
Trump holte weit aus und sagte, er werde nur ein Mal ausführlich von der Attacke auf ihn erzählen. «Ihr werdet es kein zweites Mal von mir hören, weil es tatsächlich zu schmerzhaft ist, es zu erzählen.»
Vater von Schütze rief Polizei an
Am Freitagmorgen wurde bekannt, dass der Vater vom Trump-Schützen Thomas Crooks vor dem Attentat die Polizei kontaktiert hatte. Er hatte sich Sorgen um seinen Sohn gemacht, den er vermisste.
Wann genau der Anruf getätigt wurde, ist unklar. Es soll jedoch vor den Schüssen geschehen sein, wie eine eine Quelle der Strafverfolgungsbehörde zu «CBS» sagte.
Trump: «Warum ist da so viel Blut?»
Für den Auftritt wurde auch Helm und Uniform des beim Attentat ums Leben gekommenen Feuerwehrmanns auf die Bühne gebracht. Trum läutete eine Schweigeminute für den Verstorbenen ein und küsste die Uniform auf der Bühne.
Der 50-Jährige hat Behörden zufolge seine Frau und Tochter von den Kugeln abgeschirmt, als der Schütze das Feuer eröffnete. Er wurde tödlich getroffen, zwei weitere Menschen wurden schwer verletzt. Der Mann arbeitete als Werkzeugingenieur und hatte sich viele Jahre lang bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert, wie Medien berichteten.
Ein Schütze hatte am Samstag – kurz vor Beginn des Parteitags – auf einer Wahlkampfveranstaltung in der Stadt Butler im Bundesstaat Pennsylvania das Feuer eröffnet und auf Trump geschossen. Der Täter wurde von Sicherheitskräften getötet.
Ein Besucher starb, zwei weitere wurden verwundet. Trump wurde am rechten Ohr verletzt. Seitdem trägt er einen weissen Verband am Ohr. Der Vorfall war eine Eskalation im ohnehin schon aufgeheizten US-Wahlkampf.
Donald Trump sagte, er habe durch die Attacke etwas Neues gelernt. «Wenn etwas mit den Ohren passiert, bluten sie mehr als jeder andere Teil des Körpers.» Das hätten ihm die Ärzte erklärt. «Ich fragte: Warum ist da so viel Blut?»
Donald Trump: «Kämpft! Kämpft! Kämpft!»
Bilder von Donald Trump mit Blut am Ohr und etwas Blut im Gesicht – und zugleich mit geballter Faust – gingen nach der Attacke um die Welt.
Seine Anhänger hätten gedacht, er sei getötet worden, sagte der 78-Jährige. «Ich wollte etwas tun, um sie wissen zu lassen, dass es mir gut ging.
Ich hob meinen rechten Arm, schaute zu den Tausenden und Abertausenden von Menschen, die atemlos warteten, und begann zu rufen: Kämpft! Kämpft! Kämpft!»
Und weiter: «Als meine geballte Faust hoch in die Luft ging, merkte die Menge, dass es mir gut ging, und brüllte vor Stolz auf unser Land.» So etwas habe er noch nie zuvor gehört.
JD Vance soll Vizepräsident werden
Seinen neuen Vize-Kandidaten J.D. Vance hat Trump beim Parteitag in Milwaukee nur mit wenigen Sätzen bedacht.
«Ich freue mich sehr, einen neuen Freund und Partner zu haben, der an meiner Seite kämpft», sagte Trump. «Er wird ein grossartiger Vizepräsident sein.» Der 39-Jährige werde ihn lange begleiten, «und es war eine Ehre, ihn auszuwählen».
Vance sei ein grossartiger Student an der Elite-Universität Yale gewesen, ebenso wie dessen Ehefrau Usha. «Das sind zwei kluge Leute», sagte Trump und ging danach schnell zum nächsten Thema über.
Trump spricht sich gegen Migranten aus
Donald Trump hat in seine Antrittsrede erneut gegen Migranten gehetzt und in diesem Kontext entmenschlichende Sprache verwendet. «Sie kommen von überall», sagte der 78-Jährige am letzten Abend des Parteitags der Republikaner in Milwaukee, und später: «Wir sind zu einer Müllhalde für den Rest der Welt geworden – und der lacht uns aus. Die denken, dass wir dumm sind.»
Donald Trump wirbt ebenso damit, ein «Präsident für ganz Amerika» sein zu wollen. «Die Zwietracht und Spaltung in unserer Gesellschaft müssen geheilt werden», sagte Trump zu Beginn seiner grossen Rede zum Finale des Parteitags der Republikaner in Milwaukee.
«Als Amerikaner sind wir durch ein einziges Schicksal und eine gemeinsame Bestimmung miteinander verbunden. Wir erheben uns gemeinsam, oder wir fallen auseinander»,