Donald Trump nach Sturm auf Kapitol «verrückt» geworden

Stéphanie Hofer
Stéphanie Hofer

USA,

Nach der Wutrede von Donald Trump stürmen seine Anhänger das Kapitol in Washington. Ex-Gefolgsleute zweifeln mittlerweile an Trumps Zustand, berichtet CNN.

Donald Trump CNN Verstand
Ein Trump nahestehende Person sagte einem CNN-Journalisten, der Präsident habe den Verstand verloren. - Screenshot CNN

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Angriff auf das US-Kapitol wird innerhalb und ausserhalb der USA scharf verurteilt.
  • Regierungsvertreter, Prominente und auch Schweizer Politiker zeigen sich schockiert.

Es war ein Angriff auf die älteste moderne Demokratie der Welt. Der 6. Januar wird wohl nicht nur in die amerikanische, sondern in die internationale Geschichte eingehen: Zuerst wandte sich Donald Trump mit einer Rede an seine Anhänger. Wie schon so oft betonte er, der Sieg von Joe Biden sei auf Wahlbetrug zurückzuführen.

Donald Trump Proteste USA
Donald Trump, Noch-Präsident der USA, hält während einer Kundgebung seiner Unterstützer eine Rede vor dem Weissen Haus. Vor der Bestätigung der Ergebnisse der US-Präsidentenwahl hat Trump erneut seine haltlosen Behauptungen über Betrug bei der Abstimmung bekräftigt. - dpa

Trump rief seine Anhänger dazu auf, am Tag der Zertifizierung des Wahlsiegs von Biden zum Kapitol zu ziehen. Hier tagen Senat und das Abgeordnetenhaus.

Ist Donald Trump noch zurechnungsfähig?

Auf Bildern und Videos war anschliessend zu sehen, wie Hunderte Unterstützer des US-Präsidenten das Kapitol stürmten. Es waren Szenen der absoluten Verwüstung, vier Personen kamen ums Leben.

«Geht nach Hause. Wir lieben euch.»

Auf dem Höhepunkt des Angriffs krebste Trump zurück – ein bisschen zumindest. Er forderte die Demonstranten in einem Video auf Twitter dazu auf, abzuziehen. Er verstehe den Ärger über den Ausgang der Wahl, «aber ihr müsst jetzt nach Hause gehen».

Und: «Wir müssen Frieden haben, wir müssen Recht und Ordnung haben.» Niemand dürfe verletzt werden, mahnte Donald Trump. Gleichzeitig sagte er aber auch in Richtung der Krawallmacher: «Wir lieben euch!»

Trumps Tweet wurde noch am Abend von Twitter mit einem Warnhinweis versehen und später gelöscht.

Gefolgsleute wenden sich von Donald Trump ab

Immer mehr Leute wandten sich daraufhin noch am Mittwoch von Trump ab. Stabsmitarbeiter kündeten ihre Jobs. Auch Trumps Vize, Mike Pence, stellte sich öffentlich gegen den noch amtierenden Präsidenten.

Selbst nahe Mitarbeiter zweifeln offenbar am Geisteszustand des Noch-Präsidenten. CNN-Moderator Jim Acosta erklärte: «Ich habe mit einer Quelle nahe der Grand Old Party und des Präsidenten gesprochen. [...] Die Quelle sagte mir, sie glaube, der Präsident sei verrückt!»

Seit dem Video hat sich Trump persönlich nicht mehr öffentlich geäussert. Dieses Unterfangen gestaltet sich schwieriger als üblich, weil der 74-Jährige von Twitter gesperrt wurde.

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