Donald Trump: Trumps Fake-News-Portale profitieren von Kandidatur
Nach der Kandidatur-Ankündigung von Donald Trump profitierten mehrere Unternehmen an der Börse. Langfristiger Gewinn ist ihnen aber nicht sicher.
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump will eine zweite Amtszeit als US-Präsident.
- Nach seiner Ankündigung sind die Aktien von Trump-nahen Unternehmen gestiegen.
- Die Nähe zum Republikaner ist aber kein wirkliches Rezept zum Erfolg.
Donald Trump will wieder in das Weisse Haus: Die Verkündung seiner Kandidatur, die erwartet wurde, hat für viele Emotionen gesorgt. Und für einige Leute bedeutet die anstehende Kampagne auch gutes Business.
Aktuell profitiert vor allem «Digital World Acquisition Corp» (DWAC) an der Wall Street. Nach dem Auftritt von Trump sind deren Aktien vorbörslich um neun Prozent angestiegen, wie «NTV» berichtet.
Das Finanz-Unternehmen will seit Oktober 2021 mit der «Trump Media & Technology Group» fusionieren. Letztere will gegen «Big Tech» im Markt ankämpfen, unter anderem mit der Plattform «Truth Social». Diese wurde kreiert, weil Trump sein Profil bei Twitter verloren hatte.
Allgemein behauptet der Republikaner, dass Plattformen wie Twitter, Instagram und Facebook konservative Stimmen zensieren würden. Truth Social hingegen werde «allen eine Stimme geben», so Trump.
Die DWAC ist also eng mit Donald Trump verbunden. Das widerspiegelt sich auch negativ an der Börse: Nachdem viele Kandidaten in den Midterm-Wahlen verloren hatten, die von Trump unterstützt wurden, sanken die Aktien der DWAC.
DWAC: Deal mit Donald Trump wird untersucht
Auch andere, mit Trump assoziierte Firmen, würden «viel mehr kostenlose Publicity» erhalten, so Marktanalyst Craig Erlam zu «NTV». Das sei «in den meisten Fällen für ihren Aktienkurs keine schlechte Sache».
Dazu zählt Phunware, ein Softwareentwickler, oder auch Rumble, eine kanadische, konservative Videoplattform.
«Twitter ist nicht länger seine Plattform, um seine Ansichten zu verbreiten. Es wird wahrscheinlich viel mehr Traffic und Publicity für Truth Social geben», so Erlam.
Doch: Ganz so rosig ist die Zukunft von DWAC und Truth Social nicht. Die Deadline für die Fusionierung soll auf den September 2023 verlegt werden, wie «CNBC» schreibt. Der Verwaltungsrat soll am 22. November darüber abstimmen.
Aufgrund der Verzögerung seien zudem mindestens 138 Millionen Dollar an Investitionen in DWAC verlorengegangen. Erst gestern ist ein Mitglied des Verwaltungsrats zurückgetreten. Und, wie bei so vielen Trump-Geschäften, wird der Fusionsdeal zwischen DWAC und der Trump Media Group von den US-Behörden untersucht. Ein Whistleblower hatte behauptet, dass die Unternehmen falsche Angaben gemacht hätten.