Seit der Nominierung von Kamala Harris gerät Donald Trump immer mehr unter Druck. Sogar bei der traditionellen Republikaner-Wählerschaft punktet die Demokratin.
Donald Trump
Die Situation im Präsidentschaftsrennen hat sich für Donald Trump zuletzt eher verschlechtert. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Trump gerät im Umfragen-Duell mit Harris ins Hintertreffen.
  • Die Demokratin spricht auch die weisse Arbeiterklasse zunehmend an.
  • In der republikanischen Partei scheint das Vertrauen in den Ex-Präsidenten zu sinken.
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Lange sah es für den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump gut aus. Das Duell mit dem demokratischen Amtsinhaber Joe Biden hatte der Ex-Präsident im Griff – in den Umfragen lag er vorne. Allerdings hat sich im US-Wahlkampf in letzter Zeit einiges getan.

Biden zog sich zurück – Vizepräsidentin Kamala Harris kandidiert nun für die Demokraten. Mit J.D. Vance (Republikaner) und Tim Walz (Demokraten) wurden auch die beiden Vizekandidaten nominiert.

Die Umfragen sehen mittlerweile ebenfalls ganz anders aus. Harris konnte deutlich aufholen und Trump teils sogar überholen.

Harris holt bei Weissen ohne Hochschulabschluss auf

Neue Zahlen, die der Datenexperte Harry Enten jetzt bei «CNN» präsentierte, zeigen: Sogar bei den republikanischen Wählern kann Harris punkten.

Die Daten kommen aus einer Umfrage der «New York Times». Demnach wählen Weisse ohne Hochschulabschluss zunehmend die Demokratin Harris.

Donald Trump
Eigentlich hatte Donald Trump die US-Präsidentschaftswahl schon fast gewonnen.
Joe Biden
Seit dem Rückzug von Joe Biden hat sich das viel zitierte Blatt jedoch gewendet.
Kamala Harris
Kamala Harris ist die neue Hoffnungsträgerin der Demokraten und holt in Umfragen mächtig auf.
Republikaner
Sogar bei den als traditionell republikanisch geltenden Bevölkerungsgruppen zeigt sich diese Tendenz.
Donald Trump
Bis zur Wahl dauert es natürlich noch: Trump hat also noch Zeit, das Ruder herumzureissen.

Besonders hervorzuheben: Die Umfrage betrifft die wichtigen Swing States Michigan, Pennsylvania und Wisconsin. Es könnte also sein, dass ausgerechnet traditionell republikanische Wählergruppen für Harris am Ende das Zünglein an der Waage spielen. Die Weissen ohne Hochschulabschluss waren beim Wahlsieg gegen Hillary Clinton 2016 noch ein entscheidender Faktor für Trump.

Konkret hat Donald Trump bei dieser Gruppe seit dem Mai des laufenden Jahres 13 Prozentpunkte von seinem Vorsprung verloren. Im Frühling führte der Ex-Präsident noch mit 52 zu 26 Prozent gegen Joe Biden. Mittlerweile sind es – jetzt gegen Harris – nur noch 53 zu 40 Prozent.

Experte Enten sagt: «Das sind die Zahlen, die Kamala Harris vorlegen muss, um zu gewinnen.»

Selbst die Republikaner sind bei Donald Trump nun skeptisch

Auch wenn sich die Wahl erst im November entscheidet, bei den Republikanern macht man sich offenbar Sorgen. Einem Bericht der «New York Times» zufolge zweifeln auch die Parteikollegen zunehmend an Donald Trump.

Unter Berufung auf das Umfeld des Ex-Präsidenten schreibt die Zeitung: Trump sei oft schlecht gelaunt und verbreite keine positive Aufbruchstimmung.

Wen würdest du wählen?

Der ehemalige Sprecher des Repräsentantenhauses kritisierte Trump sogar öffentlich. Gegenüber «Fox News» sagte er Anfang Woche, dass sich Trump nicht zu sehr auf die Person Harris konzentrieren sollte. Stattdessen soll er über Inhalte reden.

Ob Trump sich diesen Rat zu Herzen nehmen wird, scheint fraglich. Zuletzt sorgte er immer wieder mit negativen Kommentaren zu Harris für Aufsehen. So ging er beispielsweise auf die Ethnie der Demokratin ein oder hinterfragte die Anzahl Zuschauer bei ihren Events. Er habe ein Recht, Harris persönlich anzugreifen, sagte er kürzlich bei einer Pressekonferenz.

Entschieden wird das Duell am 5. November. Für diesen Tag ist die US-Präsidentschaftswahl angesetzt.

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