Donald Trump vs. Kamala Harris: Das sagen die Experten nach TV-Duell
Das erste TV-Duell zwischen Kamala Harris und Donald Trump ist zu Ende. Wer hat gewonnen? Experten der grossen US-Sender und Zeitungen sind sich einig.
Das Wichtigste in Kürze
- Die TV-Debatte von Kamala Harris und Donald Trump ist zu Ende.
- Experten sagen, dass die US-Vizepräsidentin ihr Ziel erreicht habe.
- Sie wurde zusehends ruhiger, Trump immer unkohärenter.
Was waren die Strategien von Kamala Harris und Donald Trump? Wer hat die TV-Debatte gewonnen? Wurde heute Abend gar der US-Wahlkampf entschieden? Es sind alles Fragen, die sich die Zuschauer nach dem TV-Duell zwischen Kamala Harris und Donald Trump stellen.
US-Experten haben darauf die Antworten – und sie sind sich einig: Harris wollte Trump wütend machen, dieser hat den Köder geschluckt! Wie etwa Hayes Brown von «MSNBC» in seiner Analyse erwähnt, begann Donald Trump zwar ruhig. Doch Harris habe gewusst, welche Knöpfe sie bei ihm drücken müsse.
Die US-Vizekandidatin habe den Ex-Präsidenten wegen seiner Kundgebungen, seines Ansehens in der Welt und seiner rechtlichen Probleme aufgezogen. «Schliesslich explodierte er», schreibt Brown.
Der US-Experte schreibt: «Auf der Zielgeraden der Debatte war von einem ruhigen Trump nichts mehr zu sehen. Seine Antworten gerieten immer mehr ins Wanken und verfielen in dasselbe zusammenhangslose Geschwätz, das Harris den Leuten vorschlug, einmal bei seinen Kundgebungen mitzuverfolgen.»
«Donald Trump sah heute Abend alt aus»
CNN-Moderator Chris Wallace, betont, dass er nicht geglaubt hätte, dass er jemals eine solch «verheerende Debatte» wie diese von Trump und Biden im Juni erlebt hätte. Aber: «Ich denke, der heutige Abend war genauso verheerend.»
Wallace ist der Meinung, dass Harris «praktisch bei jedem Thema», einen klaren Sieg hingelegt habe. «Und sie hat Donald Trump zum Schweigen gebracht, er sah heute Abend alt aus.»
Jonathan Weisman von der «New York Times» weist darauf hin, dass die Schlussplädoyers der Kandidaten den Verlauf der Wahl – und des Wahlkampfs der nächsten zwei Monate bestimmen werde.
«Harris nutzte ihre letzte Minute am Mikrofon, um gemässigte Töne anzuschlagen und politische Zukunftspläne aufzustellen. Trump nutzte sie, um seinen Gegner anzugreifen.
Harris fordert Trump zu zweiter TV-Debatte heraus
Auch Harris sieht die TV-Debatte offenbar als klaren Sieg für sich selbst an. Denn kurz nach dem Ende der Übertragung hat sie ihren republikanischen Kontrahenten zu einer zweiten Debatte herausgefordert. «Unter den Scheinwerfern konnten die Amerikaner sehen, vor welcher Wahl sie im Herbst stehen werden: mit Kamala Harris vorwärtsgehen oder mit Trump rückwärtsgehen.«
Das sei, was man heute Abend gesehen habe und was man bei einer zweiten Debatteim Oktober sehen sollte, teilte das Wahlkampfteam mit. Danach folgte die Frage: «Vizepräsidentin Harris ist bereit für eine zweite Debatte. Ist es Donald Trump?»
Der Schlagabtausch von Trump und Harris war mit Spannung erwartet worden und gilt als ein Höhepunkt des US-Präsidentschaftswahlkampfs. Die beiden Präsidentschaftskandidaten lagen in Umfragen zuletzt in etwa gleichauf. Beide wollten in der TV-Debatte vor allem die unentschlossenen Wählerinnen und Wähler für sich gewinnen.
Moderiert wurde das Duell von den ABC-News-Journalisten David Muir und Linsey Davis. Ausrichter der Debatte ist der Fernsehsender ABC News. Übertragen wurde aus einem Studio ohne Publikum in Philadelphia, der grössten Stadt im politisch besonders umkämpften Bundesstaat Pennsylvania.