Donald Trump: Wer genau ist seine künftige Stabschefin Susie Wiles?
Das Wichtigste in Kürze
- Susie Wiles wird in Donald Trumps zweiter Amtszeit Stabschefin im Weissen Haus sein.
- Die 67-Jährige ist seit Ende der 1970er-Jahre als politische Beraterin tätig.
- Im Wahlkampf soll sie dafür gesorgt haben, dass Trump disziplinierter vorgeht.
Bereits kurz nach der Wahl hat Donald Trump seine erste wichtige Personalie bekannt gegeben: Seine bisherige Wahlkampfmanagerin Susan Wiles hat er zur Stabschefin im Weissen Haus ernannt.
Die 67-Jährige habe ihm geholfen, «einen der grössten politischen Siege in der amerikanischen Geschichte zu erringen». Sie sei «zäh, klug, innovativ und wird allgemein bewundert und respektiert», erklärt Donald Trump in einer Mitteilung.
Arbeitete bereits für Reagans Kampagne
«Sie wird weiterhin unermüdlich daran arbeiten, Amerika wieder grossartig zu machen. Es ist eine wohlverdiente Ehre, Susie als erste weibliche Stabschefin in der Geschichte der Vereinigten Staaten zu haben.»
Doch wer genau ist die Frau, die diesen wichtigen Posten besetzen soll?
Ihre Karriere als politische Beraterin beginnt bereits früh, als sie 1979 für den republikanischen Abgeordneten Jack Kemp arbeitet. Dieser vertrat damals den Bundesstaat New York im Repräsentantenhaus.
Hast du schon mal von Susie Wiles gehört?
Bereits ein Jahr danach arbeitet sie erstmals bei einer politischen Kampagne mit – im Team des späteren US-Präsidenten Ronald Reagan. Ihre Karriere als Wahlkampfstrategin formt sie aber vor allem in ihrer Heimat Florida.
Wiles hilft Donald Trump bereits im Duell mit Hillary Clinton
Ein wahrer Coup gelingt ihr dort, als sie dem politisch völlig unerfahrenen Rick Scott 2010 zur Wahl zum Gouverneur verhilft. Laut einem Berater von Scott sei sie keine «auffällige, grossmäulige Beraterin». Sie sei besonnen, verliere nie die Ruhe, sei detailliert und organisiert. «Sie macht ihren Job – und sie macht ihn gut.»
Ein erstes grosses Ausrufezeichen auf nationaler Ebene setzt Wiles, als sie 2015 von Donald Trump engagiert wird. Zu dieser Zeit droht dem Präsidentschaftskandidaten eine Niederlage gegen Hillary Clinton im für die Wahl wichtigen Bundesstaat Florida. Susie Wiles verhilft ihm dort aber, die Stimmen der Wahlleute mit 1,6 Prozent Vorsprung vor Clinton zu erringen.
Für Wiles geht es danach weiter steil bergauf, als sie die Gouverneurskampagne von Ron DeSantis rettet. Sie verhilft ihm in Florida zum Sieg, nachdem er in Umfragen zurückgelegen ist. Doch kurz danach kommt es zwischen DeSantis und Wiles zum Streit.
DeSanctis macht sie zum Feind – und kassiert Quittung
Der Gouverneur bittet deswegen Trumps Team, die Beziehungen zur Beraterin zu kappen. Sie wäre damals für dessen Kampagne in Florida verantwortlich gewesen.
Doch als sich DeSantis 2023 selbst für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner bewirbt, wird ihm das Zerwürfnis mit Wiles zum Verhängnis. In den Medien erscheinen plötzlich Anekdoten über DeSantis und seine Frau, die die beiden schlecht aussehen lassen.
Die heute 67-Jährige dient zuletzt im Präsidentschaftswahlkampf als die De-facto-Stabschefin von Donald Trumps Kampagne. Ausserdem hilft sie dem 78-Jährigen bei der Zusammenarbeit mit Anwälten in seinen verschiedenen Straf- und Zivilprozessen.
Kein Wunder also, dass Donald Trump sie bei seiner Siegesrede am Wahltag speziell erwähnt: «Susie hält sich gerne im Hintergrund. Wir nennen sie ‹Ice Maiden› (auf Deutsch: Eiskönigin).» Verbündete und Gegner sehen sie als diejenige, die Donald Trump Disziplin und Fokus für seinen politischen Erfolg gegeben hat.
«Gefürchtet, aber wenig bekannt»
Die US-Polit-Zeitung «Politico» bezeichnet sie in einem Bericht vom Frühjahr als «Kraft, die man mehr spürt, als sieht». Sie sei «gefürchtet, aber wenig bekannt».
Passend dazu verzichtet sie bei Trumps Siegesrede darauf, trotz seines Aufrufs ans Mikrofon zu kommen. Sie sei der Grund, wieso Trumps aktuelle Kampagne «professioneller» gewirkt habe als seine früheren.
«Zu Beginn meiner Karriere waren Dinge wie Manieren wichtig. Und es wurde ein gewisses Mass an Anstand erwartet», sagt sie in dem Bericht. Sie verstehe aber, dass die republikanische Partei heute anders sei. Und hält fest: «Es gibt Veränderungen, mit denen wir leben müssen, um die Dinge zu erreichen, die wir anstreben.»
Freust du dich über den Wahlsieg von Donald Trump?
Und trotz Trumps Abneigung gegenüber Medienleuten ist sie bekannt dafür, gute Beziehungen zu Reportern zu pflegen. Das dürfte ihr in ihrer neuen Funktion als Stabschefin zugutekommen.
Das Amt des Stabschefs kontrolliert den Zugang zum Präsidenten, es ist damit eine der Schlüsselpositionen für jede Regierung. Während Trumps erster Amtszeit gab es insgesamt vier Stabschefs. Damit ist auch ihr klar, dass das Amt unter dem impulsiven 78-Jährigen als Hochrisikojob gilt.